Verbund mit starkem Gewinnplus

9. November 2021

Versorger. Höhere Großhandelspreise stützten das Geschäft.


Wien. Ein höheres Strom-Großhandelspreisniveau durch teurere Primärenergieträger und CO2-Zertifikate hat dem Stromkonzern Verbund bis September trotz rückläufiger Umsätze zu einem kräftigen Gewinnanstieg verholfen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wuchs in den ersten neun Monaten um 16,3 Prozent auf 1,151 Mrd. Euro, der Nettogewinn legte um 23 Prozent auf 587,4 Mio. Euro zu.


Das bereinigte Konzernergebnis stieg um 20,9 Prozent auf 566,2 Mio. Euro, die Umsatzerlöse verringerten sich um 29,0 Prozent auf 1,791 Mrd. Euro, teilte das börsenotierte Unternehmen am Donnerstag mit. Die Verbund-Stromerzeugung aus Wasserkraft fiel gegenüber der Vorjahresperiode um 589 Gigawattstunden (GWh) oder 2,4 Prozent auf 23.680 GWh, der im Schnitt erzielte Absatzpreis in der Wasserkraft-Eigenerzeugung stieg aber um 7,4 Euro auf 51,3 Euro pro Megawattstunde (MWh). Positiv auf die Ergebnisentwicklung hätten die deutlich höheren kurzfristigen Preise auf dem Strom-Großhandelsmarkt gewirkt, während die Terminmarktpreise im relevanten Zeitraum rückläufig waren.
Erholung nach der Krise


Auf dem Spotmarkt Österreich sowie auf dem Spotmarkt Deutschland zogen die Preise auf dem Großhandelsmarkt für Strom – nach dem Covid-19-bedingten Rückgang im Vorjahr – deutlich an. Die Preise für Grundlast stiegen in Österreich im Schnitt um 141 Prozent auf 72,5 Euro pro MWh, in Deutschland um 150 auf 69,2 Euro. Jene für Spitzenlast stiegen in Österreich um 134 Prozent auf 82,8 Euro/MWh, in Deutschland ebenso stark auf 77,5 Euro/MWh.
Laut dem erst Mitte Oktober erneut angehobenen Ausblick für 2021 wird vom Verbund für heuer – auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasser- und Windkraft im vierten Quartal sowie der Chancen- und Risikolage – ein Ebitda von 1,49 bis 1,59 Mrd. Euro und ein Konzernergebnis von rund 740 bis 810 Mio. Euro erwartet. Für 2021 ist eine Ausschüttungsquote zwischen 45 und 55 Prozent, bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis in Höhe von rund 720 bis 790 Mio. Euro, vorgesehen.

Die Presse