Nach Verlusten bei der spanischen Windkrafttochter Gamesa beendet der deutsche Energietechnik-Konzern Siemens Energy sein erstes eigenständiges Geschäftsjahr in den roten Zahlen. Unter dem Strich machte der im Vorjahr von Siemens abgespaltene Konzern 2020/21 einen Verlust von 560 Mio. Euro, wie er am Mittwoch mitteilte. Immerhin sank das Minus damit deutlich – vor einem Jahr hatte es noch 1,9 Mrd. Euro betragen. Dabei hatten auch hohe Sondereffekte eine Rolle gespielt.
Konzernchef Christian Bruch zeigte sich dennoch zufrieden mit dem Jahr – insbesondere mit dem verbesserten operativen Ergebnis in der Sparte Gas and Power. Dass der Konzern am Ende immer noch Verlust mache, liege „neben den bekannten Problemen im Onshore-Geschäft von Siemens Gamesa aber vor allem an den Restrukturierungsmaßnahmen“.
Energy baut bei der auf konventionelle Kraftwerkstechnik ausgerichteten Sparte Gas and Power tausende Jobs ab. Allein im vierten Quartal, das am 30. September endete, kostete das 222 Mio. Euro. Die spanische Windkrafttochter Gamesa hatte schon in der vergangenen Woche ihre Zahlen vorgelegt und einen Verlust vermeldet – unter anderem wegen Problemen bei Projekten an Land und Schwierigkeiten bei den Lieferketten.
Beim Umsatz konnte Energy im vergangen Jahr um knapp 4 Prozent auf 28,5 Mrd. Euro zulegen. Die Zahl der Mitarbeiter sank von rund 93.000 auf 91.000.
In diesem Jahr will sich Energy weiter in Richtung Gewinnzone begeben. Hier erwarte man eine „sehr starke Verbesserung“, erklärte das Unternehmen. Ob es am Ende für schwarze Zahlen reichen wird, lässt die Prognose offen. Das wird aller Voraussicht nach auch stark davon abhängen, wie Gamesa abschneidet. Energy hält zwei Drittel an dem Unternehmen.
APA/dpa