Der landeseigene Tiroler Stromversorger Tiwag erwägt laut einem Bericht der „Tiroler Tageszeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) die Erhöhung des Strompreises im Frühjahr. „Wir werden zu Beginn des zweiten Quartals 2022 den Strompreis auf jeden Fall anpassen müssen, wenn die Großhandelspreise weiterhin hoch bleiben“, sagte Tiwag-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser. Die Tiroler FPÖ will dies mit einem Dringlichkeitsantrag im Landtag verhindern, auch NEOS üben harsche Kritik.
Es stehe eine Erhöhung des Arbeitspreises von acht Prozent im Raum, hieß es in der „TT“. Dass die Tiwag derzeit ihren Strompreis nicht erhöht, hängt mit einer Preisberechnungsklausel zusammen, welche die Tiwag vor fast zwei Jahren – als Folge eines Urteils gegen die EVN – in ihre Lieferbedingungen aufgenommen hatte. Erst wenn der 14-Monate-Durchschnittswert des Großhandelspreis-Index ÖSPI höher liegt als im Vergleichszeitraum vor der letzten Preiserhöhung, darf der Arbeitspreis erhöht werden. Das letzte Mal wurde der Preis im April 2020 angehoben.
Eine Preiserhöhung wäre indes für FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger eine „weitere unsoziale Grauslichkeit der schwarz-grünen Landesregierung“. Er kündigte einen Dringlichkeitsantrag an, in dem gefordert werden soll, „dass die Tiwag keine Preiserhöhungen bis 31.12.2024 für Privatkunden vornimmt“, sagte er. Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen sowie die Dauer der Pandemie seien nicht absehbar, „daher muss die Tiroler Bevölkerung entlastet und nicht belastet werden“, meinte er.
NEOS-LAbg. Andreas Leitgeb empfand eine mögliche Strompreiserhöhung als „inakzeptabel“. Man müsse angesichts erhöhter Großhandelspreise Wirtschaft und Unternehmen „zweifellos“ unterstützen. Dies müsse aber „in anderer Form geschehen – die Bevölkerung darf nicht leidtragend sein“, meinte er.
APA