Französischer Atomkraftwerk-Betreiber EDF der Vertuschung bezichtigt

12. November 2021, Paris

Ein leitender Mitarbeiter des Atomkraftwerks Tricastin in Südfrankreich hat dem Betreiber EDF das „Vertuschen“ von Zwischenfällen vorgeworfen. Er reichte Klage gegen EDF wegen Regelverletzungen und wegen Mobbings ein, wie am Freitag aus Justizkreisen in Paris verlautete. In dem Fall gehe es um „gravierende Funktionsstörungen in Hinblick auf die Sicherheit und den Umweltschutz“, erklärten seine Anwälte.

Ein EDF-Sprecher lehnte einen Kommentar ab und verwies darauf, dass EDF sämtliche Zwischenfälle melde.

Der 42 Jahre alte Mann erwähnte eine interne Überschwemmung im Jahr 2018 und weitere Vorfälle, die entweder heruntergespielt oder nicht der Atomaufsicht gemeldet worden seien. Nach Angaben seiner Anwälte wurde er wegen seiner Hinweise und seiner Weigerung, sich an der Verschleierung mancher Vorfälle zu beteiligen, im Rang zurückgestuft. Tricastin ist seit 1980 am Netz und gehört zu den ältesten Atomkraftwerken Frankreichs.

Ein Vertreter der Atomaufsicht erklärte, er habe keinerlei Hinweise auf Vertuschungen bemerkt. „Es gibt schon mal unterschiedliche Meinungen darüber, was deklariert wird und was nicht. Das heißt noch nicht, dass etwas verschleiert wird“, sagte der Chef-Inspekteur der Atomaufsicht, Christophe Quintin, der Nachrichtenagentur AFP.

APA/AFP

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