Die Internationale Energieagentur (IEA) warnt vor anhaltend hohen Gaspreisen. „Wenn wir in Europa keinen strengen Winter haben und Russland die Exporte erhöht, werden wir eine relative Abschwächung der Preise erleben“, sagte IEA-Chef Fatih Birol am Freitag in Istanbul. „Es ist jedoch möglich, dass die Preise erhöht bleiben, wenn die Gaslieferungen nach Europa nicht steigen und der Winter hart ist.“
Die Gaspreise sind in den vergangenen Monaten auf Rekordstände geklettert und haben damit die Kalkulationen der Versorger durcheinandergewirbelt. Die Gasspeicher in Europa sind nicht so hoch gefüllt wie im vergangenen Jahr. Die Versorger geben die Großhandelspreise unterdessen an die Verbraucher weiter.
Für zusätzliche Unruhe sorgte zuletzt der von Russland unterstützte belarussische Präsident Alexander Lukaschenko, der am Donnerstag im Streit mit der EU den Stopp von Gaslieferungen an die Europäer ins Gespräch gebracht hatte. Damit würde die Europäische Union an einer empfindlichen Stelle getroffen – nach dem massiven Gaspreis-Anstieg in jüngster Zeit. Im Konflikt über die Migranten auf belarussischer Seite an der EU-Außengrenze verschärft sich zusehends der Ton. Die Nachbarländer Litauen, Estland und Lettland warnten vor einer weiteren Eskalation mit militärischen Auseinandersetzungen.
APA/ag