Strompreis-Pläne der Tiwag in der Kritik

18. November 2021, Innsbruck

FPÖ fordert von Tiwag Strompreis-Sperre bis Ende 2024. Auch NEOS kritisieren angedachte Preiserhöhung.

Die Ankündigung der Tiwag, im kommenden Frühjahr die Strompreise zu erhöhen, falls die Großhandelspreise weiterhin so hoch bleiben wie derzeit, schlägt hohe Wellen. FPÖ und NEOS kritisieren die Pläne des Landesenergieversorgers. Tirols FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger fordert von der Tiwag, bis Ende 2024 auf Preiserhöhungen für Privatkunden zu verzichten, und kündigte diesbezüglich einen Dringlichkeitsantrag im Tiroler Landtag an.

Die Tiwag habe schließlich erst im April 2020 den Strompreis erhöht, was einen Durchschnittshaushalt mit vier Personen mit jährlichen Mehrkosten von 40 Euro belaste, so der FPÖ-Chef. Gleichzeitig habe die Tiwag im Vorjahr ihr Betriebsergebnis um 7 Mio. Euro auf 130,7 Mio. Euro gesteigert. „Gerade als Landesunternehmen wäre es nun wichtig, keine Preiserhöhungen vorzunehmen“, so Abwerzger. Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Bürger seien nicht abschätzbar.

Auch die Tiroler NEOS kritisieren die Preiserhöhungspläne der Tiwag. „Anstatt für Entlastung zu sorgen, will das Tochterunternehmen des Landes im Frühjahr die Strompreise erhöhen. Das ist inakzeptabel“, sagte der pinke LA Andreas Leitgeb.

Derzeit darf die Tiwag, wie berichtet, aufgrund einer Preisanpassungsklausel in den Lieferbedingungen den Strompreis (Arbeitspreis) noch nicht erhöhen, auch wenn sie das wollte. Denn erst wenn die Großhandelspreise einen bestimmten Durchschnittswert überschreiten, darf die Tiwag an der Preisschraube drehen. Dieser Durchschnittswert ist aber trotz zuletzt auf Rekordhoch gestiegener Großhandelspreise noch nicht erreicht. Bleiben die Großhandelspreise jedoch in den kommenden Monaten weiter hoch, dürfte im Frühjahr der Zeitpunkt erreicht sein, an dem die Tiwag den Strompreis erhöhen kann. Tiwag-Vorstandschef Erich Entstrasser hatte auch angekündigt, im zweiten Quartal 2022 den Strompreis anpassen zu müssen, wenn die Großhandelspreise weiterhin hoch bleiben.

Tiroler Tageszeitung