Kommissar skeptisch zu gemeinsamem Einkauf von Erdgas
Dass die Energiewende kommt steht fest, doch EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni hat vor übereilten Reformen des EU-Energiemarktes gewarnt. „Die französische Regierung hat vorgeschlagen, die EU-Energiemärkte zu reformieren. Das diskutieren wir, aber mit Eingriffen in die EU-Energiemärkte sollten wir sehr vorsichtig sein“, wird der italienische Politiker in der „Welt“ zitiert. „Wir laufen sonst Gefahr, mit Änderungen in einen Markt einzugreifen, der normalerweise hervorragend funktioniert.“
Wegen des Preisanstiegs sei der politische Druck gerade sehr hoch, aber das sollte nicht zu überstürzten Reaktionen führen, auch weil die Preisentwicklung vermutlich nur vorübergehend ist, so Gentiloni. Frankreich dringt vor allem darauf, die Preisfindung beim Strom von den stark gestiegenen Gaspreisen zu entkoppeln.
Der EU-Politiker ist auch skeptisch hinsichtlich eines gemeinsamen EU-Einkaufs von Erdgas, wie ihn Spanien vorgeschlagen hat. Das sei nicht so einfach. „Wir müssen mit Ländern in Nordafrika, Norwegen und vor allem mit Russland verhandeln. Wir brauchen eine gemeinsame europäische Haltung gegenüber anderen Ländern, aber das in eine gemeinsame Beschaffung zu überführen, liegt nicht auf der Hand“, führte er weiter aus.
Die Energiewende sorgt sorgt für Diskussionen auch in der Europäischen Union.
Oberösterreichisches Volksblatt