Strom wird empfindlich teurer: Im Schnitt 156 Euro pro Jahr

25. November 2021

Mit Jahreswechsel. Auf die Steiermark folgen nun Wien, NÖ und das Burgenland

Mit Jahresanfang 2022 wird Strom bei den Landesenergieversorgern von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland teurer. Das erklärte die EnergieAllianz, die gemeinsame Vertriebsgesellschaft von Wien Energie, EVN und Energie Burgenland, am Dienstag in einer Aussendung.


Konkret bedeutet dies: Für einen durchschnittlichen Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh) im Jahr kommt es dadurch ab 1. Jänner zu monatlichen Mehrkosten von rund 12 bis 13 Euro (inklusive Umsatzsteuer). Aufs Jahr hochgerechnet bedeutet das Mehrkosten von rund 156 Euro.


84-Prozent-Anstieg
Argumentiert wird mit den Einkaufspreisen, die zuletzt nur eine Richtung kannten. Wörtlich heißt es: Erforderlich sei die Preisanpassung wegen der Entwicklung an den internationalen Strom-Großhandelsmärkten und des Anstiegs des österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) um 84 Prozent binnen eines Jahres, sagt die EnergieAllianz.


800.000 Kunden in Wien
Bei den Wien-Energie-Kunden sind jene mit Standardtarifen betroffen – das sind immerhin rund 800.000 Haushalte.
Für einen durchschnittlichen Wiener Haushalt mit 2.000 kWh Jahresverbrauch betragen die monatlichen Mehrkosten nach Unternehmensangaben knapp acht Euro.


Nicht betroffen von der Erhöhung sind Abnehmer mit Tarifen mit Preisgarantie und Floattarifen oder jene, die rechtzeitig auf das neue „Optima-Entspannt“-Angebot gewechselt sind.


Die neuen Preise ab Jahresbeginn seien dann immerhin bis zum 31. Dezember 2022 garantiert, ergänzte man bei der Wien Energie.


Bei der niederösterreichischen EVN betrifft die Preiserhöhung alle „Klassik-Kunden“, also knapp 70 Prozent der Abnehmer.

Bei 3.500 kWh Stromverbrauch im Jahr muss ein Haushaltskunde auch hier monatlich mit rund 12 Euro Mehrkosten inklusive Umsatzsteuer rechnen.


SPÖ: Steuer halbieren
Rasch reagierte am Dienstag die SPÖ, die zuletzt einen eigenen Teuerungsgipfel abgehalten hatte: „Angesichts dieser dramatischen Preisentwicklung“ rief SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner die türkis-grüne Bundesregierung auf, „die Teuerungswelle effektiv zu bekämpfen und die Menschen durch wirksame Maßnahmen rasch zu entlasten“.
Im Detail müsse jetzt die Umsatzsteuer auf Strom halbiert werden und es brauche einen Heizkostenzuschuss von 300 Euro für besonders arme Haushalte.


Steiermark voraus
Zuletzt hatten per Mitte November die Energie Steiermark und die Energie Graz eine Strompreiserhöhung um je 7,9 Prozent umgesetzt. Schuld seien die „Turbulenzen an den internationalen Energie-Märkten“, hieß es auch hier. Die Entwicklungen auf den europäischen Energiemärkten seien „dramatisch“, die Strompreise hätten sich fast verdreifacht.
Die Energie Steiermark erklärte, das bedeute für einen durchschnittlichen Haushalt monatliche Mehrkosten von 5,33 Euro; davon betroffen seien rund 80 Prozent der Privatkunden. Die Energie Graz sprach von Mehrkosten von 4,50 Euro monatlich für einen durchschnittlichen Grazer Haushalt.

Kurier