Nach dem Einbruch von Treibhausgas-Emissionen während der Corona-Pandemie wird in der EU immer noch weniger klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) ausgestoßen als vor dem Ausbruch des Virus. Das geht aus neuen Daten hervor, die die Statistikbehörde Eurostat am Montag veröffentlichte. Demnach wurden im zweiten Quartal 2021 rund 867 Million Tonnen CO2 und andere Treibhausgase in der EU ausgestoßen – in den zehn Jahren vor der Pandemie war ein Quartalswert nie kleiner.
Trotzdem handle es sich um ein Plus von 18 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2020. Der Anstieg sei dem wirtschaftlichen Aufschwung zuzuschreiben, schrieb Eurostat. Zwischen April und Juni 2020 erreichten die Emissionen mit rund 735 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalent demnach einen Tiefpunkt, da die Wirtschaft während der Corona-Pandemie heruntergefahren wurde.
Es ist laut der Mitteilung von Eurostat das erste Mal, dass die Behörde vierteljährliche Daten zu Treibhausgas-Emissionen veröffentlicht und diese nach Sektoren aufschlüsselt. Die Bereiche Industrie und Bau waren für die meisten Emissionen verantwortlich – 34 Prozent im zweiten Quartal dieses Jahres -, gefolgt von der Stromversorgung (19 Prozent), der Landwirtschaft (14 Prozent), dem Transport (8 Prozent) und anderen Dienstleistungen (8 Prozent). Haushalte waren durch Heizen und Verkehr für rund 18 Prozent der Emissionen verantwortlich.
Eurostat will solche Daten künftig jedes Quartal publizieren, um den Fortschritt im Kampf gegen den Klimawandel besser verfolgen zu können.
APA/dpa