Energiepreise stiegen im Oktober dramatisch

1. Dezember 2021, Wien

Inflation. Heizöl wurde um 60 Prozent teurer.

Die Energiepreise für die heimischen Haushalte waren im Oktober um 22,8 Prozent höher als ein Jahr davor. Laut der Österreichischen Energieagentur wurden mit 60,8 und knapp 30 Prozent vor allem Heizöl und Sprit teurer. Der Gaspreis stieg um 15,6 Prozent und Strom verteuerte sich um 9,6 Prozent. Für die Inflation von 3,7 Prozent im Oktober waren die Energiepreise wesentlich mitverantwortlich.

Binnen Monatsfrist verteuerten sich im Oktober Heizöl um 12,3 Prozent, Diesel um 7,5 Prozent), Superbenzin um 3,9 Prozent sowie Gas um 3,5 Prozent. Geringer war der Anstieg bei Brennholz, Strom und Holzpellets mit knapp zwei Prozent, Fernwärme blieb preisstabil.

Strompreise werden erhöht

Besonders Strom zeige preislich weiter nach oben, verweist die Energieagentur auf bereits angekündigte Tariferhöhungen. Die von EVN, Wien Energie und Energie Burgenland avisierte Strompreiserhöhung per 1. Jänner 2022 lasse eine rund 50-prozentige Verteuerung des Arbeitspreises für Strom annehmen. Da jedoch rund zwei Drittel der Gesamtrechnung auf Netztarif, Abgaben und Steuern fällt, soll diese im Durchschnitt um „nur“ 18 Prozent steigen.
Ein Effekt im Energiepreisindex sei laut Angaben der Energieagentur trotz der kommenden Senkung der Ökostrombeiträge zu erwarten. Laut Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) könnte sich ein Durchschnittshaushalt, der heuer noch eine Ökostrom-Belastung von rund 110 Euro zu tragen hatte, 2022 ohne den Ökostrom-Förderbeitrag sogar rund 67 Euro sparen.

Laut der Energieagentur soll der Gaspreis allerdings ebenfalls weiter steigen. Für die kommenden Monate sind bereits einige Verteuerungen angekündigt. Eine umfassende Einschätzung der Entwicklung werde durch eine Beschwerdeflut sowie vorzeitige Vertragskündigungen erschwert.

Die Presse