Viele Komponenten erneuerbarer Energiesysteme wie Photovoltaikanlagen, Stromspeicher oder Elektrofahrzeuge funktionieren mit Gleichstrom. Um der Industrie Design- und Testdienstleistungen für die Entwicklung neuer Gleichstromtechnologien zu bieten, hat das Austrian Institute of Technology (AIT) am Mittwoch ein neues Gleichstrom-Labor (DC-Lab; direct current: Gleichstrom) in Wien eröffnet. Das Investitionsvolumen betrug drei Mio. Euro, teilte die Forschungseinrichtung mit.
Am AIT-Center for Energy stehen bereits ein Hochspannungs- und Hochstrom-Labor sowie ein „SmartEST-Lab“ zur Verfügung, wo u.a. zukünftige Intelligente Netze (Smart Grid Lösungen) sowie Komponenten und Systeme der Industrie getestet und validiert werden. Mit dem neuen DC-Lab gibt es nun auch eine Entwicklungs- und Validierungsplattform für Gleichstromkomponenten mit einer Prüfleistung bis 75 Megawatt. Laut AIT gibt es in Europa nur wenige vergleichbare Einrichtungen.
Für den Prüfstand für Gleichstromkomponenten wurden 30 Tonnen Stahl und über 50 Tonnen Kupfer verbaut. Herzstück sind vier Spezial-Transformatoren, die über das Kupferschaltgerüst und Gleichrichterbrücken flexibel für verschiedene Prüfszenarien verschaltet werden können. Damit sind Gleichstromprüfungen bis zu 80 Kiloampere möglich, so Projektleiter Johann Mayr.
„Es war uns ein Anliegen, unsere etablierten Tests an Wechselstromgeräten auf den Gleichstrombereich zu erweitern“, erklärte Georg Brauner vom AIT. Im DC-Lab könne ein breites Spektrum von Spannungen – von wenigen Dutzend Volt bis zu weit über drei Kilovolt – und Strömen – in der ersten Ausbaustufe bis zu 80 Kiloampere – realisiert werden.
Im Zuge des Projekts wurde auch das „SmartEST-Lab“ des AIT um einen eigenen Prüfstand für Batteriespeichersysteme mit einer Leistung von 100 Kilowatt erweitert. Zudem sind mit einer neuen Gleichstromquelle nun Netzanschlussprüfungen von Speicherwechselrichtern mit einer Leistung von einem Megawatt möglich.
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