Gasspeicher leerer als Anfang November

10. Dezember 2021, Moskau
Gasspeicher im MOment nicht optimal gefüllt
 - Hamburg, APA/dpa

Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin Ende Oktober angekündigte Liefermengenerhöhung lässt sich bisher nicht am Füllstand der Gasspeicher ablesen. So waren die deutschen Speicher der Firma Astora, einer Tochtergesellschaft des russischen Staatskonzerns Gazprom, am Mittwoch (8.12.) insgesamt nur zu rund 18 Prozent gefüllt. In Österreich sind die Speicher zu gut 41 Prozent gefüllt, Anfang November waren es noch 56 Prozent.

Gazprom hatte am 9. November mitgeteilt, mit der Gas-Einspeisung in fünf europäische unterirdische Anlagen begonnen zu haben. Am 8. November waren die deutschen Gazprom-Speicher einer Übersicht der europäischen Speicherunternehmen zufolge noch zu 22 Prozent gefüllt gewesen. Zuvor hatte am Freitag der „Spiegel“ berichtet. Astora erklärte auf Anfrage des Nachrichtenmagazins, man habe als Betreiber von Gasspeichern „aufgrund gesetzlicher Vorgaben keinen Einfluss auf das Kundenverhalten und die Füllstände“.

Kritiker hatten Gazprom mehrfach vorgeworfen, nicht auf die erhöhte europäische Nachfrage reagiert zu haben. Vermutet wurde, dass die russische Seite so eine rasche Inbetriebnahme der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 erzwingen will. Moskau wies solche Anschuldigungen zurück. Russland wirft vielmehr der EU vor, es nach dem letzten kalten Winter versäumt zu haben, ihre Gasspeicher rechtzeitig wieder aufzufüllen.

In Österreich sind die Gasspeicher derzeit zu 41,4 Prozent gefüllt. Im Astora-Speicher in Haidach liegt der Füllstand mit knapp unter 5 TWh bei 44 Prozent. Die OMV-Gasspeicher sind mit 13,96 TWh zu mehr als 55 Prozent gefüllt, jene der RAG sind zu 46,5 Prozent voll (9,34 TWh) und im Uniper-Speicher „7 Fields“ sind 10,3 TWh Gas bebunkert (59 Prozent Füllstand).

Die Großhandelspreise für Gas liegen nach Angaben des Vergleichsportals Check24 derzeit auf Rekordniveau. Demnach kostete eine Megawattstunde Erdgas zuletzt gut 81 Euro, vor einem Jahr waren es nur knapp 14 Euro.

APA/dpa