Der Aufsichtsrat der Salzburg AG hat am Dienstag ein Rekord-Investitionsprogramm für das Jahr 2022 abgesegnet. Dieses Paket ist knapp 324 Millionen Euro schwer und somit mit Abstand das größte in der Unternehmensgeschichte. Die Schwerpunkte bilden Investitionen in die Infrastruktur wie etwa die Netzsicherheit, in den Ausbau der Kapazitäten bei der Stromerzeugung und in den Verkehr, teilte CEO Leonhard Schitter bei einem Mediengespräch nach der Sitzung mit.
84 Millionen Euro sollen in den Ausbau der Erzeugungskapazitäten fließen, so Schitter. Laut Aufsichtsrats-Chef Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) finden sich darin zwei neue Kraftwerke: Rotgülden im Lungau und Stegenwald im Pongau. Auch das Heizkraftwerk Siezenheim II soll realisiert werden. 132 Mio. Euro sind unter dem Titel Infrastruktur budgetiert, 40 Mio. Euro davon werden in den Breitband-Ausbau gehen. Salzburg sei bei der Versorgung mit schnellem Internet österreichweit am besten aufgestellt, so Haslauer.
Als strategische Ausrichtung der Salzburg AG nannte Schitter den Bereich Green Tech. Man wolle einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten, von neuen Kraftwerken bis zum Ausbau der Fernwärme. Der Fokus sei auf digitale Produktentwicklungen ausgerichtet. Entstehen soll eine ganzheitliche Plattform, die Produkte und Services wie Energy Communities, E-Commerce sowie Digital Payment bereitstellt.
Die Gründung einer eigenen Unternehmens-Tochter, in der alle Verkehrsbereiche (Obus, Lokalbahn, Pinzgaubahn, die Albus-Anteile und den Güterverkehr) gebündelt werden, ist laut Haslauer nun weitgehend auf Schiene. Inzwischen seien alle rechtlichen Fragen geklärt, spätestens mit dem Fahrplanwechsel (Mitte Dezember) 2022 solle die Gesellschaft operativ tätig werden. Ursprünglich war eine Überführung des Verkehrsbereichs in eine neue Stadt-Land-Gesellschaft geplant, diese Pläne wurden aber zumindest auf Eis gelegt. Realisiert wird daher die Gründung einer Verkehrs-Tochter und parallel die Schaffung einer zentralen Verkehrsplanung für den Zentralraum, in der Stadt, Land und der Verkehrsverbund gemeinsam die Planungen abstimmen.
Bereits realisiert wurde die Gründung einer weiteren Tochter namens one2zero, die als Komplettanbieter Businesskunden mit Beratung, Umsetzung sowie einem Technologieportfolio auf ihrem Weg zur CO2-Neutralität (etwa Fotovoltaik oder Elektro-Mobilität) begleitet.
Für das zu Ende gehende Jahr 2021 liege die Salzburg AG trotz Corona wirtschaftlich im Plan, „das ist eine bemerkenswerte Leistung“, attestierte der Aufsichtsrats-Vorsitzende. Laut Schitter wurden bei den für heuer angestrebten Investitionen von insgesamt 212 Mio. Euro bis Ende November bereits 90 Prozent abgerufen, man werde das Volumen bis Jahresende fast zur Gänze abschöpfen.
APA