Steirer heizen den Windparks ein

15. Dezember 2021

Steirische Sensoren verbessern die Leistung von Windparks. So erhielt Spezialist Eologix den bisher größten Auftrag in Skandinavien.

Auch Windkraftwerke sind empfindlich. Eis auf den Blättern bremst zum Beispiel die Stromerzeugung. Das ist insofern nachteilig, als zwei Drittel der Windenergie im Winter gewonnen werden.

In diesem Fall kann die Eologix (Sensor Technology GmbH) aus Graz helfen. Die hier entwickelten und gebauten Sensoren erkennen eine Vereisung oder messen die Oberflächentemperatur der Windradblätter. Sie sorgen dafür, dass entweder die Blattheizung rechtzeitig aktiviert wird oder die Anlage automatisch anfährt, wenn sie wieder eisfrei ist. Eologix, gegründet 2014 und seit damals im Windmarkt tätig, hat mittlerweile 500 Windenergieanlagen, vornehmlich in Europa, ausgestattet und 5000 Sensoren verbaut. Vor Kurzem gewann das Unternehmen allerdings einen Auftrag, der mehr als ein Fünftel aller bisherigen Aufträge ausmacht. Im größten Einzelprojekt der noch jungen Firmengeschichte rüstet Eologix einen Windpark mit 130 Anlagen in Skandinavien aus. Details wie etwa die Höhe der Investition, so beteuern die Steirer, dürften sie nicht nennen. Partner und „langjährige Kundenbeziehungen“ hätten zum Projekt geführt, das bis Ende 2022 abgearbeitet werden soll. Spektakulär sind solche Projekte mitunter auch. Bestehende Anlagen können nur mit Industriekletterern aufgerüstet werden.

„Dieser Auftrag in dieser Höhe ist außergewöhnlich für uns und ein wichtiger Wachstumsschritt im weiteren Ausbau des Marktes in Europa“, betont Geschäftsführer Thomas Schlegl, neben Michael Moser und Hubert Zangl einer der Gründer des derzeit 25 Köpfe starken Betriebes. Die Sensorsysteme zur Heizungssteuerung, Eiserkennung und Blattwinkelmessung „tragen dazu bei, erneuerbare Energien attraktiver und wirtschaftlicher zu machen“. Kurzum – die Anlagen würden dadurch effizienter und günstiger im Betrieb.

DieKrise habe auch die Windindustrie getroffen, doch mittlerweile ziehe das Wachstum wieder an, erklärt Schlegl. Man sei gut durch die vergangenen eineinhalb Jahre gekommen. Im nächsten Jahr stehe neben dem Marktausbau in Europa (in Hamburg gibt es bereits einen weiteren Standort) und der Expansion in die USA eine Erweiterung des Angebots an. Mit dem weltweiten Ausbau erneuerbarer Energien sollte Wachstum für Unternehmen wie Eologix garantiert sein.
In Österreich stattete Eologix Windparks am Steinriegel im steirischen Ratten und am Plöckenpass in Kärnten aus. Die Sensoren arbeiten zudem im höchstgelegenen Windpark in der Schweiz, im europaweit größten Windpark in Schweden und in Bowbeat, einem der leistungsstärksten Windparks Schottlands.

Kleine Zeitung

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