EVN erzielte mehr Gewinn

16. Dezember 2021, Wien/Maria Enzersdorf
EVN erzielte 2020/21 mehr Gewinn
 - Maria Enzersdorf, APA

Wegen eines guten Geschäftsverlaufs und Wertzuschreibungen bei Wasserkraftwerken in Bayern und Albanien hat der börsennotierte niederösterreichische Energieversorger EVN im Geschäftsjahr 2020/21 den Nettogewinn um zwei Drittel gesteigert und zahlt den Aktionären mehr Dividende. Das Konzernergebnis wuchs um 63 Prozent auf 325 Mio. Euro, für das neue Geschäftsjahr peilt man 200 bis 240 Mio. Euro an. Die Dividende soll für 2020/21 von 0,49 auf 0,52 Euro je Aktie steigen.

Der Umsatz stieg um fast 14 Prozent auf 2,395 Mrd. Euro – wegen des internationalen Projektgeschäfts, dank des Energievertriebs in Südosteuropa sowie höheren Netznutzungsentgelten. Auch mehr Stromerzeugung sowie höhere Strompreise wirkten sich beim Umsatz positiv aus, erklärte das Unternehmen am Donnerstag.

Beim operativen EBITDA erzielte man 42 Prozent Zuwachs auf 837 Mio. Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) legte um 42 Prozent auf 386 Mio. Euro zu. Dass das Jahresergebnis wegen Zuschreibungen bei Wasserkraftwerken höher ausfallen wird, hatte die EVN bereits Anfang November mitgeteilt. Damals hat sie den Ausblick für das Konzernergebnis 2020/21 von zuvor 200 bis 230 Mio. auf rund 325 Mio. Euro angehoben.

In allen drei Kernmärkten – Österreich, Bulgarien, Nordmazedonien – sei das Geschäftsjahr von deutlich niedrigeren Temperaturen geprägt gewesen. Der durchschnittliche EEX-Börsepreis für Erdgas habe sich beinahe verdreifacht – wegen der generell höheren Gasnachfrage, niedrigeren Gasspeicherständen in Europa sowie covid-bedingten Nachfragerückgängen im Jahr davor, erklärte die EVN am Donnerstag.

Die Strom-Spotmarktpreise waren – wegen des markanten Anstiegs der Primärenergiepreise, aber auch aufgrund des ungünstigen Winddargebots – im Schnitt fast doppelt so hoch wie im Geschäftsjahr davor. Auf dem Terminmarkt lagen die Strompreise zum 30.9. um das Dreieinhalbfache über dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Marktpreis für CO2-Emissionszertifikate lag fast 70 Prozent über dem Vorjahreswert.

Investiert wurden 415 Mio. Euro, nach 368 Mio. Euro in der Periode davor. Der Großteil entfiel mit 249 Mio. Euro auf die Netze, davon 196 Mio. Euro bei den Stromnetzen. Für das neue Geschäftsjahr wurde das Investitionsprogramm auf 500 Mio. Euro erhöht; auch dabei soll es um die Netze, die erneuerbare Erzeugung und die Trinkwasserversorgung gehen. Die Nettoverschuldung sank von 1,038 Mrd. auf 814 Mio. Euro. Der Mitarbeiterstand stieg im Jahresschnitt von 7.007 auf 7.126, davon 4.155 (4.153) in Südosteuropa.

APA

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