Energie auch im November deutlich teurer als im Vorjahr

28. Dezember 2021

Für das hohe Durchschnittsplus von 26,3 Prozent waren vor allem Heizöl und Sprit der Grund.
Der Höhenflug hält an: Im November war Energie für die privaten Haushalte in Österreich um 26,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Die Preise für Treibstoffe und Heizöl zogen weiter an und waren die Haupttreiber der Inflation. Wie aus dem von der Österreichischen Energieagentur errechneten Energiepreisindex (EPI) hervorgeht, verteuerte sich Heizöl im Jahresabstand um 64,5 Prozent, Diesel um 40,7 Prozent und Superbenzin um 35,8 Prozent.


Mehr gekostet hat Energie aber auch im Vergleich zum Vormonat Oktober – und zwar um 2,7 Prozent. Die allgemeine Teuerung lag im Monatsvergleich bei 0,7 Prozent und im Jahresvergleich bei 4,3 Prozent und damit deutlich über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank.


Die Preise für Heizöl erhöhten sich binnen eines Monats neuerlich um 2,8 Prozent. Für eine typische Tankfüllung von 3.000 Litern waren demnach im Jahresvergleich circa 1.000 Euro mehr zu berappen als noch im November 2020.
Diesel wurde innerhalb eines Monats um 4,4 Prozent teurer, eine Tankfüllung von 50 Litern kostete im November um etwa 20 Euro mehr als vor einem Jahr. Die Preise für Superbenzin stiegen im Monatsvergleich um 3,6 Prozent. Auch die Preise für Gas und Holzpellets legten gegenüber dem Vormonat zu – um jeweils mehr als 4 Prozent.


Gas um ein Fünftel teurer Gas war im November um 4,1 Prozent teurer als im Oktober und kostete um 20,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Preise für Fernwärme blieben indes gegenüber dem Vormonat unverändert, im Vergleich zum November des Vorjahres lagen sie um 3,4 Prozent höher. Die Strompreise stiegen innerhalb eines Monats um 0,4 Prozent und im Jahresabstand um 10,2 Prozent. Brennholz verteuerte sich im Monatsabstand um 1,2 Prozent und binnen eines Jahres um 9,1 Prozent.


Vor Tarifanpassungen „Vor dem Hintergrund der Rekordpreise für Strom und Erdgas auf den Großhandelsmärkten scheinen die Veränderungen der Haushaltspreise im November sehr moderat“, meint der wissenschaftliche Leiter der Österreichischen Energieagentur, Herbert Lechner. „Viele Versorger haben aber bereits Preiserhöhungen für die nächsten Monate angekündigt, einige bereits umgesetzt. Den Effekt wird man erst im Jahr 2022 sehen.“
Da die Tarifanpassungen nicht zeitgleich erfolgen und im nächsten Jahr einerseits die Erneuerbaren-Förderpauschale und der Erneuerbaren-Förderbeitrag ausgesetzt und andererseits die Netzentgelte angehoben werden, seien die Auswirkungen auf den EPI noch nicht genau zu beziffern, erklärt Lechner weiter. „In Summe ist aber ein weiterer Anstieg zu erwarten. Denn anders als noch zu Beginn des Jahres sind keine günstigen Angebote am Mark zu finden.“
Bei Strom und Erdgas zeichne sich auf den Rohölmärkten hingegen eine leichte Entspannung ab. So seien die Preise auf den internationalen Handelsplätzen Anfang Dezember wieder leicht gesunken, sagt Lechner. „Der Effekt ist zwar kaum spürbar, aber an den Zapfsäulen schon zu beobachten. Die Preise liegen aktuell wieder zwei bis drei Cent je Liter unter dem November-Niveau. Die massiven Preissteigerungen der letzten Monate werden damit freilich nicht aufgehoben.“

Wiener Zeitung

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 - Bremen, APA/dpa