Die Wien Energie isoliert wegen der deutlich ansteckenderen Virusmutation Omikron erneut 50 Mitarbeiter, um die Stromversorgung auch im Falle hoher Infektionszahlen aufrechterhalten zu können. Die Beschäftigten haben sich freiwillig gemeldet. Sie sind bereits seit Ende vergangener Woche in Selbstisolation und werden seither zehn Tage lang täglich PCR-getestet. Am Freitag ziehen sie in das Kraftwerk Simmering und drei Müllverbrennungsanlagen, vorerst für vier Wochen.
Die Isolation läuft ähnlich ab wie im März 2020, als sich zu Beginn der Pandemie ebenfalls 50 Mitarbeiter in den Anlagen isoliert hatten. Anders als beim ersten Mal kochen die Mitarbeiter nicht mehr selbst sondern bekommen das Essen von außen kontaktlos zugeliefert. Auch beim Schlafen gibt es Anpassungen. So gibt es nun getrennte Schlafräume für Schnarcher und Nicht-Schnarcher, wie Unternehmenssprecherin Lisa Grohs zur APA sagte.
Den isolierten Mitarbeitern, ausschließlich Männer, stehen erneut Zeitungen, Bücher und Spiele zur Verfügung, damit ihnen außerhalb ihrer Arbeitszeit nicht langweilig wird. Bewährt hätten sich die Klassiker Tischfußball, Würfelpoker und Puzzles, dieses Mal erweitert um neue 3D-Puzzles. Auch für die Playstation stehen neue Spiele zur Verfügung, wie Grohs erzählt. Fitnessgeräte gibt es ebenfalls. Die Ausstattung ist je Standort etwas unterschiedlich. Neben dem Kraftwerk Simmering werden auch in den Abfallverwertungsanlagen Spittelau, Flötzersteig und Simmeringer Haide Mitarbeiter einquartiert.
Die Isolation hat einen ernsten Hintergrund. Experten erwarten, dass die bevorstehende Omikron-Welle große Auswirkungen auf Unternehmen der kritischen Infrastruktur haben könnte, weil ein relevanter Teil der Belegschaft zeitgleich erkrankt oder in Quarantäne ist. Ziel der Wien Energie mit der Isolation sei es, „unter jedem Umstand die Energieversorgung von Wien sicherstellen zu können“. Das Kraftwerk Simmering kann fast die gesamte Bundeshauptstadt mit Strom versorgen. Gewonnen wird der Strom aus Biomasse, Gas und Öl.
APA