Gas wird bei den Landesenergieversorgern von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ab 1. Februar teurer. Für Haushaltskunden mit einem jährlichen Gasverbrauch von 8.000 Kilowattstunden (kWh) beziehungsweise 15.000 kWh kommt es dadurch zu monatlichen Mehrkosten von 11 Euro bzw. 21 Euro, wie die EnergieAllianz, die gemeinsame Vertriebsgesellschaft von Wien Energie, EVN und Energie Burgenland, mitteilte.
Die Erhöhung gelte für alle Produkte, die im Preisblatt keine detaillierten Preisanpassungsklauseln haben. Erforderlich sei die Anhebung wegen der Entwicklung an den Gas-Großhandelsmärkten und des Anstiegs des Österreichischen Gaspreisindex (ÖGPI) um das Siebenfache innerhalb eines Jahres, so die EnergieAllianzAustria (EAA).
Basis seien Lieferbedingungen, die einer indexbasierten Anpassungsautomatik folgen. Die Gaspreise werden bei einer Indexveränderung (Verbraucherpreisindex und ÖGPI) über einen Grundkorridor von mehr als vier Indexpunkten sowohl nach oben als auch nach unten, einmal im Jahr erstmalig zum 1. Februar, angepasst. Danach erfolgen Preisanpassungen immer zum 1. Jänner.
Bei der Wien Energie sind die Standardtarife betroffen. Für einen Wiener Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 8.000 kWh bedeutet das laut Unternehmensangaben Mehrkosten in der Höhe von rund 11 Euro pro Monat. Mit rund 6 Cent pro Kilowattstunde (inkl. USt. und Gebrauchsabgabe) liege man für Bestandskundinnen und -kunden aber weiterhin weit unter aktuellen Marktpreisen. Von der Erhöhung nicht betroffen seien Kundinnen und Kunden, die einen Tarif mit Preisgarantie oder einen variablen Tarif haben oder auf „Optima entspannt“ umgestiegen sind. Für soziale Härtefälle hat Wien Energie seit zehn Jahren eine eigene Ombudsstelle, die von Energiearmut betroffene Menschen unterstützt, in Zusammenarbeit mit Sozialeinrichtungen.
Bei der EVN sind ebenfalls die Standardtarife betroffen. Ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 8.000 bis 15.000 kWh zahlt künftig zwischen 11 und 21 Euro pro Monat mehr. Davon ist dem Unternehmen zufolge weniger als die Hälfte der Gaskunden im Haushaltsbereich betroffen. In den letzten zwei Monaten seien auch über 4.000 Gaskunden zur EVN zurückgewechselt. Der Großteil sei von sogenannten „Billiganbietern“ vor Weihnachten gekündigt worden, zum Teil trotz vereinbarten Preisgarantien. Ein Rückkehr werde auch derzeit dadurch begünstigt, dass die Tarife der EVN auch nach der Anpassung zu den günstigsten in Österreich gehörten, so die EVN.
Bei der Energie Burgenland wird die Erhöhung des Gaspreises rund 20 Prozent bzw. 20 Euro im Monat ausmachen, erklärte ein Sprecher zur APA. Man bleibe damit weiterhin der günstigste Anbieter im Bundesland. Um der internationalen Preisentwicklung mit einem Plus von 700 Prozent entgegenzuwirken, habe man etwa eine „ordentliche Gewinnrückstellung“ vorgenommen. Auch habe man den Härtefonds aufgestockt, um individuelle Lösungen für betroffene Kunden zu finden. Am Freitag stellen Energie Burgenland und die Landesregierung außerdem die „Wärmestrategie“ vor.
APA