Das neue deutsche Windenergie-Unternehmen Alterric will seinem Co-Eigner EWE zufolge rasch expandieren und Windparks mit einer Kapazität von bis zu 400 Megawatt (MW) pro Jahr errichten. „Alles hängt an der Beschleunigung der Verfahren für die Genehmigung der Windanlagen“, sagte EWE-Chef Stefan Dohler in einem am Montag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters.
„Wir wollen etwa 200 bis zu 400 Megawatt pro Jahr umsetzen, abhängig von den Rahmenbedingungen“, sagte Dohler. EWE und die Alleingesellschafterin des Windenergieanlagenherstellers Enercon, die Aloys Wobben Stiftung, hatten Alterric im vergangenen Jahr aus der Taufe gehoben. Das Gemeinschaftsunternehmen will bis 2030 rund 3,6 Mrd. Euro investieren und verfügt über eine Projektpipeline von über 9.400 MW.
„Alterric ist ein Kern-Asset“, unterstrich Dohler: „Die Alterric ist unabhängig aufgestellt und voll ausgestattet, damit sie als eigenständige Marke agieren kann.“ Bei einem schnellen Wachstum könne das Unternehmen bei einzelnen Windparks auch mit Partnern arbeiten. „Darüber hinausgehende Überlegungen gibt es derzeit nicht“, fügte er auf die Frage nach einem möglichen Börsengang in Zukunft hinzu: „Aber man soll nie nie sagen.“
EWE setzt im Rahmen der Energie-Wende aber nicht nur auf die Windkraft. Der norddeutsche Energiekonzern wolle bis 2026 rund eine Milliarde Euro in die Entwicklung seines Wasserstoff-Geschäfts investieren. Das beinhalte auch eventuelle Fördergelder sowie mögliche Investitionen von Partnern. EWE ist bereits am grenzüberschreitenden Projekt „Clean Hydrogen Coastline“ beteiligt, das durch Offshore-Strom erzeugten Wasserstoff unter anderem für die klimaneutrale Stahlerzeugung am Stahlstandort Bremen einsetzen will.
APA/ag