Strompreise für deutsche Privathaushalte stark gestiegen

25. Jänner 2022, Heidelberg
Die Stromkosten sind in Deutschland in die Höhe geschnellt
 - Salzburg, APA

Der Strom für Privathaushalte in Deutschland hat sich nach Angaben des Vergleichsportals Verivox in den vergangenen zwölf Monaten so stark verteuert wie noch nie. Die Strompreise seien innerhalb eines Jahres um knapp 40 Prozent gestiegen, teilte Verivox am Dienstag mit. Die Dynamik bei den Preisen für Endkunden habe sich damit „dramatisch beschleunigt“.

Laut der Auswertung des Vergleichsportals zahlte eine dreiköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden (kWh) im Jänner 2021 durchschnittlich 1.171 Euro. Im Jänner 2022 sind für die gleiche Menge demnach 1.626 Euro fällig. Das entspricht einem Plus von 38,8 Prozent. Die Haushaltskasse werde im Schnitt jährlich mit 455 Euro zusätzlich belastet, erklärte Verivox.

„Die Strompreise in Deutschland befinden sich auf einem historischen Allzeithoch“, erklärte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. „Noch nie mussten Verbraucher hierzulande so viel für Elektrizität ausgeben.“ Ein Plus von 40 Prozent innerhalb von nur zwölf Monaten übersteige „die Belastungsgrenze vieler Haushalte in Deutschland“, fügte er hinzu. „Zuvor erstreckte sich ein Anstieg in dieser Höhe über zwölf Jahre.“

Versorger begründen die Preiserhöhungen vor allem mit gestiegenen Großhandelspreisen. Diese seien „seit Mitte des Jahres 2021 regelrecht explodiert“, erklärte Verivox. Zwischenzeitlich stiegen die Kosten der Versorger für in einem Jahr gelieferten Strom an der Strombörse EEX demnach um mehr als das Vierfache; an den Spotmärkten, wo Strom kurzfristig gehandelt wird, hätten sich die Preise in der Spitze sogar versiebenfacht.

„Vor allem Versorger, die sich kurzfristig am Markt mit Strom eindecken, sind in den letzten Monaten stark in Zugzwang geraten, die steigenden Beschaffungskosten an ihre Kunden weiterzugeben“, erklärte Storck. Dieser Trend werde sich in den kommenden Monaten „trotz sinkender EEG-Umlage fortsetzen“, prognostizierte er.

APA/ag

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