Nur durch den coronabedingten Einbruch der Wirtschaft ist Österreich im Jahr 2020 bei der geplanten Senkung des Energieverbrauchs auf Spur geblieben. Wie die Wirtschaftsleistung sank auch der Endenergieverbrauch um 7 Prozent – auf 1.055 Petajoule (PJ). Bei einer gleichbleibenden Konjunktur hätte er jedoch 1.140 PJ betragen. Damit sei 2020 der Zielwert von maximal 1.050 PJ eigentlich nicht erreicht worden, heißt es in einem neuen Monitoringbericht des Klimaschutzministeriums.
Die bisher umgesetzten Energieeffizienzmaßnahmen hätten eine Dämpfung des Energieverbrauchs bewirkt, seien aber nicht ausreichend, um den Effekt der Haupttreiber wie Wirtschaftswachstum, Bevölkerungsentwicklung, Verkehrsleistung oder Wohnfläche zu kompensieren, wird im Bericht erläutert.
Positive Bilanz wird dagegen in den Bereichen Endenergieeinsparung sowie Endenergieeinsparziel gezogen. Österreich werde 2020 sein vorgegebenes Ziel der Endenergieeinsparung von 218 PJ und das Endenergieeinsparziel in Höhe von 310 PJ nicht nur erreichen, sondern voraussichtlich sogar übererfüllen, heißt es in dem jährlichen Monitoringreport zur Erreichung der unionsrechtlich verbindlichen Klima- und Energieziele, der nun dem Parlament vorliegt.
Im Bereich des Anteils erneuerbarer Energieträger entwickle sich Österreich in Richtung der Erreichung der EU-Ziele. Seit 2014 habe der Anteil erneuerbarer Energieträger am Energieverbrauch freilich stagniert, von 2018 bis 2019 sei er sogar leicht gesunken. In den letzten Jahren habe Österreich den Anteil Erneuerbarer aber sukzessive ausgebaut.
Für 2020 sei davon auszugehen, dass das mit 34 Prozent gesteckte Ziel mit 36,5 Prozent übertroffen worden sei. Dieser starke Anstieg sei jedoch auf die starken Rückgänge bei Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch zurückzuführen.
Abhängig sei die weitere Entwicklung des Anteils Erneuerbarer am Bruttoendenergieverbrauch maßgeblich von der Entwicklung des Endenergie- und Bruttoendenergieverbrauchs. Zusätzliche Effizienzmaßnahmen im Sinne der Zielvorgaben des Regierungsprogramms (Klimaneutralität 2040) seien daher nötig, um eine verträgliche Transformation hin zu einem dekarbonisierten Energiesystem zu ermöglichen, heißt es in dem 91-seitigen Dokument.
Energieeffizienzmaßnahmen würden größtenteils positiv auf die Erhöhung der erneuerbaren Energieträger und die Verringerung der Treibhausgase wirken. Um die Klima- und Energieziele bis 2030 sowie für 2040 (Klimaneutralität) zu erreichen, seien aber Umfang und Effektivität der Maßnahmen deutlich zu steigern, wird im Bericht betont.
APA