Österreich und sechs weitere EU-Staaten haben mehr Ehrgeiz in Bezug auf die Förderung von nachhaltigem Flugkraftstoff gefordert. Sie begrüßen den Vorschlag der EU-Kommission zur Beimischung sogenannter „Sustainable Aviation Fuels“ (SAF), wie es in einem Brief an die Brüsseler Behörde heißt. Gleichzeitig brauche es mehr Ehrgeiz, „indem es den Mitgliedstaaten ermöglicht wird, über die EU-Mindeststandards hinauszugehen“, fordern die sieben EU-Länder.
Ein harmonisierter Ansatz sollte die EU-Staaten nicht daran hindern, „die Nachhaltigkeit der Luftfahrt weiter zu verbessern oder die Produktion und den Einsatz von SAF einzuschränken“, lautete es in dem Schreiben. Es wird betont, dass höhere nationale Zielvorgaben auch mit den Regeln des Binnenmarkts konform wären, „da die zusätzlichen Kosten die umsetzenden Staaten selbst“ tragen müssten.
„Ein höheres nationales Anspruchsniveau kann ein klares Signal an die Hersteller von SAF senden“ und unter anderem die Technologiebereitschaft beschleunigen, das wiederum zu niedrigeren Kosten führen könnte, heißt es weiter. Die sieben EU-Staaten schlagen daher vor, dass die entsprechende Verordnung (ReFuelEU Aviation) „gemeinsame Mindeststandards festlegt und den EU-Ländern die Möglichkeit gibt, ehrgeizigere Ziele zu setzen – sowohl auf nationaler Ebene, als auch für den abgehenden Luftverkehr“.
Neben Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) unterzeichneten das Schreiben auch Minister aus Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, Finnland, Schweden und Luxemburg. Sie sind der „festen Überzeugung, dass dies EU-weite Vorteile sowie eine schnellere Dekarbonisierung des Luftfahrtsektors mit sich bringen wird“.
Nachhaltiges Flugbenzin oder Biokerosin könnte fossiles Kerosin ersetzen. Es wird aus Restmüll oder Altöl gewonnen und kostet Experten zufolge drei Mal so viel wie fossiles Kerosin. Der Vorteil: Es kann in den heutigen Triebwerken verbrannt werden. Nur 0,05 Prozent des Flugbenzins sind in der EU bisher Biokerosin. Die EU schlägt vor, dass die Kerosinhersteller ab 2025 zwei Prozent, ab 2030 fünf Prozent und ab 2050 dann 63 Prozent SAF dem Treibstoff beimischen sollen. Auch für e-Kerosin, ein aus Strom hergestellter synthetischer Kraftstoff, soll mit bestimmten Quoten hinzugefügt werden.
APA