Deutscher Ex-Kanzler Schröder soll in Aufsichtsrat von Gazprom

4. Feber 2022, Moskau/Kiew

Der deutsche Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) soll noch einen Job im russischen Gasgeschäft bekommen. Der SPD-Politiker und Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei für den Aufsichtsrat des Staatskonzerns Gazprom nominiert worden, teilte der Energieriese am Freitag in St. Petersburg mit. Die Hauptversammlung ist demnach für den 30. Juni geplant.

Schröder soll anstelle von Timur Kulibajew antreten, ein Schwiegersohn des im Zuge der Unruhen vom Jänner entmachteten kasachischen Ex-Präsidenten Nursultan Nasarbajew. Der 77 Jahre alte Schröder ist bereits Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Nord Stream AG und Präsident des Verwaltungsrats bei der Nord Stream 2 AG. Beide Gasleitungen unter der Ostsee verbinden Russland und Deutschland. Außerdem ist der frühere Kanzler Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft.

Schröder hatte zuletzt zur großen Freude Moskaus die Forderungen der Ukraine nach Waffenlieferungen angesichts der schweren Spannungen mit Russland als „Säbelrasseln“ kritisiert. Zudem gab er der Nato eine Mitschuld am russischen Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze. Seine Parteinahme für Russland hatte in Deutschland breite Kritik ausgelöst – auch innerhalb seiner Partei gab es Diskussionen.

APA/dpa

Ähnliche Artikel weiterlesen

Ölkonzern Eni rechnet für 2024 mit geringerem Gewinnrückgang

26. Juli 2024, Rom
Eni hatte zuletzt von den hohen Gaspreisen profitiert
 - San Donato Milanese, APA/AFP

Air Liquide zum Halbjahr mit leichtem Gewinnrückgang

26. Juli 2024, Paris

Strom wird im Großhandel billiger, Gas teurer

23. Juli 2024, Wien
Preisänderungen treten ab August ein
 - Bremen, APA/dpa

Aserbaidschan ermöglicht russischen Gastransit durch Ukraine

22. Juli 2024, Baku