EVP-Chef „absolut glücklich“ über Nord-Stream-2-Stopp

23. Feber 2022, Kiew/Moskau/Vilnius
EVP-Vorsitzender Manfred Weber
 - Salzburg, APA/BARBARA GINDL

Der Fraktionschef der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) im Europaparlament Manfred Weber hat den vorübergehenden Stopp des Genehmigungsverfahrens für die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 begrüßt. „Ich bin absolut glücklich, dass die Bundesregierung gestern verstanden hat, dass Nord Stream 2 nicht weitergeführt werden kann. Das war so dringend nötig“, sagte der deutsche Politiker bei einem Besuch in Litauen am Mittwoch.

„Das war ein großer Schritt für die Glaubwürdigkeit der westlichen Welt“. Auch Deutschland als führendes Land in Europa habe damit Glaubwürdigkeit zurückgewonnen, sagte Weber vor einer EVP-Sitzung in Vilnius.

Die umstrittene Erdgas-Pipeline von Russland nach Deutschland durch die Ostsee ist fertig, das Genehmigungsverfahren für den Betrieb wurde allerdings von der deutschen Regierung am Dienstag gestoppt. Damit reagierte sie auf die russische Anerkennung der selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine. An der Finanzierung der Pipeline ist auch die österreichische OMV beteiligt.

Weber begrüßte auch die geplanten Sanktionen gegen Russland und rief zur Geschlossenheit auf. „Wir müssen verstehen, dass wir derzeit reagieren, und wir brauchen eine proaktive Strategie für die Zukunft“, sagte er. Die ganze Entwicklung sei ein „Weckruf“, dass außen- und verteidigungspolitisch auf europäischer Ebene mehr gemeinsame Stärke gezeigt werden müsse. „Die Dinge ändern sich grundlegend im heutigen Europa, und wir erwachen in einem neuen Europa, in einer neuen Realität“, betonte Weber.

APA/dpa

Ähnliche Artikel weiterlesen

Japans Atombehörde trifft Entscheidung zu Atomkraftwerk

26. Juli 2024, Tokio

TotalEnergies investiert in deutschen Batteriespeicher

24. Juli 2024, Wien

EU-Kommission nimmt belgische AKW-Pläne unter die Lupe

23. Juli 2024, Brüssel
Belgien setzt weiterhin auf Atomkraft
 - Antwerp, APA/AFP

Iran beschlagnahmt erneut ausländischen Tanker

23. Juli 2024, Teheran