So viel Windstrom wie noch nie

1. März 2022

ENERGIE Im ersten Monat des neuen Jahres hat die Windkraft wieder deutlich gezeigt, wie wichtig sie mittlerweile für die Stromversorgung Österreichs ist. Mit rund einer Milliarde Kilowattstunden Windstrom im Jänner konnten die Windräder deutlich mehr sauberen Strom einspeisen als in einem durchschnittlichen Jahr. „Die neuen Windräder haben in diesem Monat auch gezeigt, wie effizient die Windradtechnik bereits ist“, freut sich Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und weist auf den Windstromrekord des ersten Monats hin, den diese neuen Windräder erreichen konnten.

Winter ist Windstromzeit

Der Winter ist die Hauptproduk¬tionszeit für die Windkraftwerke in Österreich. Rund zwei Drittel des Stroms produzieren diese im Winterhalbjahr. Mit 0,96 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Windstrom konnte die Windenergie im Jänner dieses Jahres noch einmal ein deutliches Plus einfahren. Damit stellten sie 17 Prozent des österreichischen Stromverbrauchs im Jänner zur Verfügung. „Das ist ein beachtlicher Wert, bedenkt man, dass rund 50 Windräder mit einer Leistung von knapp 100 MW in der Windparkflotte fehlen, weil einige Windparks gerade repowert werden, also alte Windräder abgebaut wurden und im Laufe des Jahres durch neue ersetzt werden“, freut sich Moidl.

Die im letzten Jahr neu errichteten Windkraftwerke konnten sogar einen österreichischen Rekord brechen. Mit mehr als zwei Millionen kWh in einem Monat erzeugte ein Windrad in Österreich noch nie so viel Strom. Das ist so viel wie 570 Haushalte in einem ganzen Jahr verbrauchen. Gerade im Winterhalbjahr ist der Strombedarf besonders hoch und der Windstrom daher doppelt wertvoll. Darüber hinaus reduziert jede Kilowattstunde sauberer Windstrom die teuren Stromimporte nach Österreich und verdrängt damit den ausländischen Kohle- und Atomstrom aus dem heimischen Stromnetz. „Mit einem Ausbaurekord von rund 450 MW wird heuer so viel Windkraftleistung wie nie zuvor in einem Jahr hinzukommen. Für das Erreichen der Klimaneutralität reicht aber der Ausbau eines Jahres bei Weitem nicht“, bemerkt Moidl: „Dafür müsste der Zubau in den kommenden Jahren jedes Jahr so hoch sein wie heuer und nach 2030 auch noch weiter steigen.“

Grafische Darstellung

Auf der Website der IG Windkraft ist die tagesaktuelle Darstellung der österreichischen Stromsituation im Allgemeinen und der Windstromwerte im Speziellen abrufbar. Die Daten stammen von der Transparency Plattform des europäischen Verbundes der Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E. Die europä¬ischen Übertragungsnetzbetreiber sind verpflichtet, die Daten an ENTSO-E zu liefern, wo sie veröffentlicht werden. Die IG Windkraft greift auf diese Daten zu und stellt sie in grafisch aufbereiteter Form auf der Website www.igwindkraft.at/charts zur Verfügung.

Vorarlberger Nachrichten

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