Russische Gaslieferungen durch Jamal-Pipeline schwanken stark

4. März 2022, Kassel

Bei Erdgas-Lieferungen von Russland nach Deutschland durch die Jamal-Pipeline kommt es nach Angaben eines Netzbetreibers immer wieder zu großen Schwankungen. An der Verdichterstation Mallnow (Brandenburg) stoppten die Gasflüsse am Freitag, zeigen Daten des deutschen Netzbetreibers Gascade zum vorläufigen Lastfluss.

Die Zuflüsse nach Deutschland über Mallnow notierten in der Früh bei 101,119 Kilowattstunden pro Stunde, während sie über Nacht bei rund 13,5 Millionen Kilowattstunden pro Stunde gelegen waren. Am Freitagvormittag wurden gar keine Lieferungen mehr angezeigt.

Die Flüsse seien schon in den vergangenen Wochen von Tag zu Tag „sehr unterschiedlich gewesen“, teilte eine Gascade-Sprecherin in Kassel mit. Zu Hintergründen äußerte sie sich nicht. Gascade reagiere beim Transport lediglich auf Erdgas-Bestellungen. Das Unternehmen betreibt die Jagal-Pipeline, die Anbindung an Jamal in Deutschland.

Die Jamal-Pipeline verläuft von Russland durch Polen nach Deutschland und ist eine wichtige Ader für die Energieversorgung. Moskau hatte zuletzt bekräftigt, dass Russland trotz des Angriffs auf die Ukraine weiter Erdgas liefere. Im Zuge des schweren Konflikts zwischen Russland und dem Westen wird befürchtet, dass Russland seine Gaslieferungen nach Europa stoppen könnte.

Eine Gasknappheit würde die ohnehin hohen Energiepreise in Deutschland weiter verteuern, fürchten Wirtschaftsverbände. Die Bundesrepublik ist auf Gaslieferungen aus Russland angewiesen: 55 Prozent des importierten Erdgases kommen laut dem deutschen Wirtschaftsministerium aus Russland. Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine hat Deutschland die Zertifizierung der Pipeline Nord Stream 2 ausgesetzt. Die russische Wirtschaft ist erheblich von Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft abhängig.

APA/dpa

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