Ukraine – Diesel teurer als Superbenzin

7. März 2022, Kiew/Moskau/Wien

Russlands Krieg gegen die Ukraine hat die Spritpreise erneut auf Rekordhöhen getrieben. Dabei hat sich auch der relative Preis verschoben: Seit kurzem ist Diesel in Österreich an der Zapfsäule teurer als Benzin, teilte der ÖAMTC auf APA-Anfrage mit. Heute Vormittag war Diesel im Schnitt um rund drei Cent teurer als Super, so ÖAMTC-Experte Martin Grasslober. Die um 8,5 Cent pro Liter geringere Mineralölsteuer werde durch höhere Marktpreise mehr als wettgemacht.

Diesel sei in der Regel am Markt teurer als Benzin, der Unterschied werde aber in Österreich durch die geringere Besteuerung mehr als wettgemacht, sodass der Preis je Liter an der Tankstelle niedriger ist. Am Vormittag kostete Super in Österreich im Schnitt 1,662 Euro, Diesel 1,693 Euro. Am Nachmittag dürften die Preise noch deutlich höher liegen, erwartet Grasslober. Dennoch ist Österreich beim Treibstoff weiter nicht das teuerste Land. In Deutschland kostete am Vormittag ein Liter Super E10 im Durchschnitt 1,965 Euro. Diesel war sogar noch teurer und stieg auf 1,984 Euro.

Dass Diesel derzeit teurer als Super E10 ist, liegt laut dpa nach Einschätzung des ADAC an der im Moment sehr hohen Nachfrage nach Heizöl. „Das ist eigentlich saisonuntypisch, aber offenbar kaufen die Leute derzeit Heizöl, weil sie nicht wissen, wie es im kommenden Winter wird“, erklärte ein ADAC-Sprecher in München.

Entspannung ist nicht in Sicht: Ein möglicher Importstopp für Öl aus Russland hat die Ölpreise zum Wochenauftakt auf den höchsten Stand seit 2008 getrieben. Im frühen Handel stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent um bis zu knapp 18 Prozent auf 139,13 Dollar und lag damit in der Nähe des Rekordniveaus von fast 150 Dollar aus dem Sommer 2008. Damit beschleunigte sich der Anstieg des Ölpreises der vergangenen Tage.

APA/dpa-AFX

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