Die Energiepreise für die heimischen Haushalte waren im Jänner um 22,4 Prozent höher als ein Jahr davor und legten gegenüber dem Vormonat Dezember nochmals um 1,4 Prozent zu. Heizöl kostete binnen Jahresfrist um 45,8 Prozent mehr und um 6,0 Prozent mehr als im Dezember. Sprit war rund 30 Prozent teurer als Anfang 2021, blieb gegenüber Dezember aber fast preisstabil, geht aus dem von der Österreichischen Energieagentur errechneten Energiepreisindex (EPI) hervor.
Diesel wurde im Jahresabstand um 30,8 Prozent teurer und Superbenzin um 28,2 Prozent. Im Vergleich zu Dezember gab es aber nur 0,6 bzw. 0,5 Prozent Preisaufschlag. Heizöl kostete binnen Jahresfrist um 45,8 Prozent mehr, womit eine typische Tankfüllung von 3.000 Litern um etwa 850 Euro kostspieliger war als im Jänner 2021; im Monatsabstand kostete Heizöl um 6,0 Prozent mehr. Zum Vergleich: Die allgemeinen Verbraucherpreise (VPI) stiegen im Jänner um 5,0 Prozent zum Vorjahr und sanken um 0,1 Prozent gegenüber dem Monat davor.
Erdgas verteuerte sich ebenfalls sehr stark – um 37,7 Prozent binnen Jahresfrist und um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat Dezember. Fernwärme kostete um 11,4 Prozent mehr als Anfang 2021 und um 7,5 Prozent mehr als im Dezember.
Die Ukraine-Krise, die Ende Februar mit dem Einmarsch russischer Truppen im Nachbarland eskaliert, ist hier noch nicht abgebildet. Das seither auf den internationalen Energiemärkte aufgeschlagene Kapital zeige aber einmal mehr: „Wir müssen unabhängig von fossilen Energien wie Erdgas werden – aus Gründen der Versorgungssicherheit und natürlich, um die Klimakrise abzuwenden“, betonte der Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, Franz Angerer, in Bezug auf die aktuellen Entwicklungen.
Strom für Haushalte wurde im Jänner nur durch den Entfall der Ökostromkosten günstiger. Im Monatsvergleich wurde Strom 1,1 Prozent billiger, im Jahresabstand aber dennoch 6,2 Prozent teurer. Der Erneuerbaren-Förderbeitrag wird wegen der hohen Energiepreise heuer nicht eingehoben, die Erneuerbaren-Förderpauschale ist dieses Jahr auf null gesetzt. Damit entfällt ein wesentlicher Teil der Stromrechnung bei Haushaltskunden. Übrig bleiben die reinen Energiekosten, Netzentgelte sowie Steuern und Abgaben. Für typische Wiener Haushalte mit 3.500 kWh Jahresverbrauch entfallen von der Gesamtrechnung 47 Prozent auf die reine Energie, 26 Prozent auf die Netzkosten, fast 17 Prozent auf die Umsatzsteuer, 6 Prozent auf Elektrizitätsabgaben und gut 4 Prozent auf die Gebrauchsabgabe.
Holzpellets und Brennholz verteuerten sich im Jahresabstand um 15,3 bzw. 10,2 Prozent. Gegenüber dem Vormonat wurden hier im Schnitt Preisanstiege von 4,6 bzw. 0,7 Prozent festgestellt.
APA