Deutsche Stahlindustrie warnt vor Erdgasembargo

22. März 2022, Essen

Die Stahlindustrie in Deutschland mit Schwergewichten wie Thyssenkrupp und Salzgitter hat vor den Folgen eines Embargos russischer Erdgasimporte gewarnt. „Ohne Erdgas aus Russland wäre eine Stahlproduktion zurzeit nicht möglich“, erklärte die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Dienstag.

Stahl sei der Basiswerkstoff und Ausgangspunkt nahezu aller industriellen Wertschöpfungsketten. „Ein unmittelbarer Importstopp von russischem Gas würde daher nicht nur zu Produktionsstillständen in der Stahlindustrie, sondern auch zu einem Einbruch der Industrieproduktion in Deutschland und der EU führen.“

Der Angriff auf den Frieden in Europa lege schonungslos offen, dass Deutschland rasch Abhängigkeiten reduzieren und die Versorgungssicherheit stärker in den Blick nehmen müsse, betonte Verbandspräsident Hans Jürgen Kerkhoff. „Ein Importstopp für Erdgaslieferungen aus Russland ohne gesicherte Alternativen würde jedoch die Unternehmen der Stahlindustrie in der jetzigen Situation dem Risiko von Zwangsabschaltungen aussetzen.“ Dies würde direkt zu Produktionsunterbrechungen, Kurzarbeit und gegebenenfalls Beschäftigungsverlusten führen.

Russland ist der größte Erdgaslieferant Deutschlands. Angesichts der russischen Invasion in der Ukraine will die deutsche Regierung den Gasbezug auf eine breitere Basis stellen. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) setzt dabei unter anderem auf größere Mengen aus den Niederlanden und Norwegen sowie auf den Import von verflüssigtem Erdgas (LNG). Einen Stopp russischer Lieferungen lehnt er ab.

APA

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