Suche nach Wohnung mit Fernwärme stark steigen

10. April 2022, Wien
Die Frage der Heizung treibt Wohnungssuchende um - Hannover, APA/dpa

Das teure Erdgas und die Abhängigkeit von Russland beeinflussen auch die Wohnungssuche. Auf den Immobilienplattformen Willhaben und ImmoScout24 sind Wohnungen und Häuser mit Fernwärme-Anschluss derzeit stark gefragt. „Vergleicht man die Stichwortsuchen im Immobilienbereich aus dem ersten Quartal 2021 mit jenen vom ersten Quartal 2022 hat sich das Stichwort Fernwärme verdreifacht“, sagte Andreas Pucher von Willhaben auf APA-Anfrage.

Nach Heizungsart lassen sich Immobilien bei Willhaben nicht filtern, das soll sich aber ändern. „Fix geplant ist die Funktion noch nicht, aber wir beobachten das Thema Energie aktuell – wie wohl sehr viele – besonders intensiv“, so Pucher. Nach der russischen Invasion in der Ukraine sei auch öfters nach „Wärmepumpe“ und „Pellets“ gesucht worden.

Beim Konkurrenten ImmoScout ist die Art der Heizung als Kategorie „derzeit noch nicht in den Suchfunktionen vorhanden“, wie es zur APA hieß. Das Angebot lasse sich aber erheben, sofern die Inserenten, die Heizungsart angeben. Demnach war im März 2022 bereits mehr als die Hälfte der auf dem Portal inserierten Wohnungen und Häuser an die Fernwärme angeschlossen. 7,9 Prozent verfügten über eine Luftwärmepumpe und 7,1 Prozent nutzten Geothermie. Gasheizungen gab es bei 32,4 Prozent der Inserate, Öl bei 1,5 Prozent. Vor einem Jahr, im März 2021 gab es erst in 43,8 Prozent der damals inserierten Immobilien Fernwärme und noch in 44,7 Prozent Gasheizungen. Wärmepumpen spielten vor einem Jahr in den Inseraten noch eine kleinere Rolle: 6,4 Prozent nutzten die Wärme der Umgebungsluft, 2,7 Prozent die Erdwärme.

Selbst in Wien, wo Gasthermen weit verbreitet sind, ist die Fernwärme laut ImmoScout-Auswertung auf dem Vormarsch: Ihr Anteil an den Wohnungsinseraten stieg binnen eines Jahres von unter 30 auf über 40 Prozent. Auch Wärmepumpen finden in der Bundeshauptstadt immer öfters Verwendung. Der Anteil der mit Gas beheizten Wohnungen hingegen sank von 56,1 Prozent im März 2021 auf 42,3 Prozent im März 2022.

APA

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