Estland, Lettland und Litauen kaufen derzeit kein russisches Gas und wollen dies nach den Worten des lettischen Ministerpräsidenten Krisjanis Karins auch in Zukunft vermeiden. „Zu diesem Zweck werden wir zusammenarbeiten, um genügend Gasvorräte sicherzustellen“, sagte Karins am Freitag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nach einem Treffen der drei baltischen Ministerpräsidenten. „Und wir werden den unterirdischen Gasspeicher in Lettland nutzen.“
Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zeigte unterdessen Bereitschaft, das Kontingent der Bundeswehr im NATO-Einsatz an der Ostflanke des Bündnisses massiv zu erhöhen. Sollte dies die Nato auf dem Gipfel im Sommer in Madrid beschließen, werde Deutschland dazu einen „substanziellen Beitrag“ leisten, sagt Baerbock in Vilnius. „Es braucht nicht nur Lippenbekenntnisse in Madrid.“
Baerbock trübte zugleich die Aussichten auf ein baldiges Kriegsende. „Einen Waffenstillstand um jeden Preis kann es nicht geben“, sagt Baerbock in Vilnius. Einen „Diktat-Frieden“ mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin werde man nicht akzeptieren.
APA/ag