Kärntner WK fordert Änderungen in Energiepolitik

25. April 2022, Klagenfurt

Kärnten müsse raus aus Gas und Öl – und das so schnell wie möglich. Das haben Vertreter der Wirtschaftskammer Kärnten am Montag bei einem Pressegespräch in Klagenfurt gefordert. Kärnten liege immer noch weit hinten, was den Ausbau von erneuerbarer und heimischer Energie angeht. Gründe dafür sollen unter anderem die Gesetzespakete der Raumordnung und des Naturschutzes sein. Hier präsentierte die Wirtschaftskammer Änderungsvorschläge.

„Allein an den steigenden Tankpreisen, Heizpreisen und Strompreisen in Kärnten sollte man erkennen, dass endlich etwas getan werden muss“, so Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten. Obwohl Kärnten im Bereich der Biomasse und Wasserkraft sehr weit fortgeschritten sei, hinke der Ausbau von Photovoltaik und Windkraft weit hinten nach. Kärnten würden Strafzahlungen bis zu 100 Mio. Euro drohen, wenn der Umstieg auf erneuerbare Energien bis 2040 nicht gelingt.

Die Wirtschaftskammer präsentierte diesbezüglich „schaffbare Aufgaben“, wie es hieß, welche Kärnten zur Wende verhelfen würden. Beispielsweise würden in Kärnten pro Jahr um die 1.600 Terajoule Erdgas für Raumwärme und Warmwasser verwendet. Dies würde durch Solarenergie oder Biomasse leicht ersetzt werden können.

Herbert Draxler, Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik, meinte, dass die Gesetzespakete Raumordnung und Naturschutz den Ausbau von Photovoltaikanlagen und Windrädern behindern würden. Draxler fordert beispielsweise, dass zwei Prozent der Gemeindeflächen für Photovoltaikanlagen ausgewiesen werden, sowie die Aufhebung der Sichtbarkeitsregelung für Windkraftstandorte von 25 Kilometern. Seit dieser Verordnung im Jahr 2012 sei nämlich kein einziges Windrad in Kärnten errichtet worden.

Vor allem die Politik soll verantwortlich sein, warum die Energiewende in Kärnten schwerfalle:. „Es ist schade, dass die Energiepolitik, die ich vom Land Kärnten erwarte, so nicht gemacht wird, deshalb müssen wir Unternehmer das selbst in die Hand nehmen,“ erklärte Christoph Aste, Leiter des Gremiums „Energieexperten“.

APA

Ähnliche Artikel weiterlesen

Menschliche Stickstoffemissionen bremsen Klimaerwärmung

25. Juli 2024, Jena
Aber kein Mittel gegen die Erderwärmung
 - Wedemark, APA (dpa)

Paris will „die grünsten Spiele jemals“ veranstalten

24. Juli 2024, Paris
Spiele sollen bedonders sauber ablaufen
 - Paris, APA/AFP

IEA ortet rasanten Anstieg des weltweiten Stromverbrauchs

19. Juli 2024, Wien/Paris
Erneuerbare wachsen nicht so schnell wie der Stromverbrauch
 - Altentreptow, APA/dpa (Themenbild)

Deutsche Bauern prangern Biodiesel-Betrug an

18. Juli 2024, Berlin
Stammt Biodiesel aus China aus umetikettiertem Palmöl?
 - San Francisco, APA/AFP/GETTY IMAGES