Ungarn weiter gegen Öl-Embargo

2. Mai 2022, Brüssel/Kiew (Kyjiw)/Moskau

Ungarn stemmt sich weiter gegen einen EU-Importstopp für russisches Öl. Ein solches Embargo wäre kontraproduktiv, sagte der Kabinettschef des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, Gergely Gulyas, am Sonntag. Die EU-Staaten müssten „zur Vernunft kommen“, betonte er nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg im staatlichen Rundfunk. Zuvor war aus Diplomatenkreisen verlautet, dass die EU-Kommission im nächsten Sanktionspaket auch ein Öl-Embargo vorsehen werde.

Ermöglicht werde der Importstopp eine politische Kehrtwende Deutschlands, das einem Öl-Embargo bisher skeptisch gegenübergestanden hatte. Der neue Sanktionstext könnte den Mitgliedstaaten bereits am Mittwoch vorgelegt werden, hieß es aus den Diplomatenkreisen. Am Montag sollen die EU-Energieminister über ein mögliches Ölembargo beraten.

Um noch skeptische Mitgliedstaaten zu überzeugen, ist laut den Diplomaten eine schrittweise Umsetzung des Importstopps vorgesehen. So soll den EU-Mitgliedstaaten sechs bis acht Monate Zeit gegeben werden, ihre Bezugsquellen für Öl zu diversifizieren. Russland exportiert zwei Drittel seines Öls in die EU. Österreich hat sich eigenen Angaben zufolge bereits aus der Abhängigkeit vom russischen Öl gelöst. Zu einem Boykott äußerte sich die türkis-grüne Regierung aber bisher trotzdem skeptisch.

APA/ag

Ähnliche Artikel weiterlesen

EU-Kommission nimmt belgische AKW-Pläne unter die Lupe

23. Juli 2024, Brüssel
Belgien setzt weiterhin auf Atomkraft
 - Antwerp, APA/AFP

Arbeiten für Pumpspeicherkraftwerk Ebensee schreiten voran

18. Juli 2024, Ebensee
Das Projekt ist die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte
 - Ebensee, ENERGIE AG OÖ

„Licht aus“ im Windpark Andau-Halbturn

18. Juli 2024, Andau/Eisenstadt
Die Positionslichter werden nur noch bei Bedarf eingeschaltet (Symbolbild)
 - Jacobsdorf, APA/dpa

Spatenstich bei Hybrid-Energiepark im Nordburgenland

12. Juli 2024, Eisenstadt/Pama
Der Windpark in Pama wird um einen Photovoltaik-Park erweitert
 - Steinkirchen, APA/dpa