IHS-Chef: Russisches Öl-Embargo für Österreich verkraftbar

5. Mai 2022, Wien/Kiew (Kyjiw)/Moskau

Für den neuen interimistischen IHS-Direktor Klaus Neusser ist das auf EU-Ebene beschlossene Öl-Embargo gegen Russland für Österreich verkraftbar. „Die Auswirkungen sind nicht so gravierend wie dargestellt“, sagte Neusser in der „ZIB2“. Es habe in der Vergangenheit mehrfach Phasen mit einem sehr hohen Ölpreis gegeben.

Die von Frächtern geforderte Senkung der Mineralölsteuer sieht der emeritierte Wirtschaftsprofessor kritisch. „Ich bin kein Freund von Eingriffen ins Preissystem.“ Es werde Anpassungen geben, etwa durch einen schnelleren Umstieg auf E-Mobilität, erwartet Neusser. „Das sollte man nicht durch Subventionen konterkarieren.“

Um die unerwartet hohe Inflation des laufenden Jahres auszugleichen, empfiehlt das IHS in einer aktuellen Analyse, die Tarifgrenzen des Lohn- und Einkommenssteuertarifs um den Prozentsatz der unerwarteten Erhöhung der Inflation einmalig anzuheben. Die Anpassung der Tarifgrenze könne sich im Bereich 3 bis 3,5 Prozentpunkte bewegen, sagte der IHS-Chef. „Diese Änderung ist schnell und unkompliziert durchführbar.“ Menschen, die keine Steuern zahlen, müsse man durch Transferleistungen besserstellen, so der Ökonom.

APA

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