EVN legt Gasvorräte an, setzt auf Biomasse und Windkraft

30. Mai 2022
Tauziehen um russisches Gas geht weiter - Moscow, APA/AFP

Rund 500 Millionen Euro pro Jahr investiert

Energie. Die Verwerfungen an den Energiemärkten haben dem niederösterreichischen Energieversorger EVN im ersten Halbjahr 2021/22 deutlich zu schaffen gemacht. Während die Umsatzerlöse um 65,5 Prozent auf 2,126 Milliarden Euro stiegen, sank das Konzernergebnis um 27,6 Prozent auf 127,4 Millionen Euro. „Für unsere Vertriebsgesellschaft stellen die gestiegenen Beschaffungskosten für Erdgas und Strom eine enorme Belastung dar“, sagt EVN-Chef Stefan Szyszkowitz.

So stieg der Aufwand für Fremdstrombezug und Energieträger von 568,7 Millionen Euro auf 1,314 Milliarden Euro. Das resultierte vor allem aus höheren Energiebeschaffungskosten in Südosteuropa, dem höheren Primärenergieaufwand für das häufiger eingesetzte kalorische Kraftwerk Theiß in Niederösterreich sowie aus höheren Beschaffungskosten der EVN Wärme.

Trotzdem werden weiterhin rund 500 Millionen Euro pro Jahr investiert. Drei Viertel der jährlichen Investitionen fließen nach Niederösterreich, in den weiteren Aufbau der Netzinfrastruktur, der Erneuerbaren-Erzeugung und der Trinkwasserversorgung.

Was die Gaslieferungen betrifft, setzt die EVN auf langfristige Verträge. „Dadurch haben wir für etwaige Lieferengpässe vorgesorgt und Gasspeicher bei der RAG Austria, an der wir mit 50 Prozent beteiligt sind, angemietet, um Gasreserven für Wintermonate zur Verfügung zu haben“, sagt EVN-Vorstand Franz Mittermayer. Die Füllstände hätten mittlerweile 30 Prozent erreicht.

Drei Windparks

Im Bereich Raum- und Fernwärme werde die Abhängigkeit von Erdgas weiter reduziert. „Die EVN ist Nummer eins bei Biomasse in Österreich. Hier produzieren wir Naturwärme in Heizwerken und betreiben einige Biomassekraftwärmekopplungsanlagen“, sagt Mittermayer. In Krems schreitet die Errichtung einer neuen Biomasse-Anlage voran, die im Winter 2023 in Betrieb geht.

Zugleich wird an der Errichtung von drei Windparks gearbeitet. Die EVN will die Windkraftkapazität bis 2030 von 400 Megawatt auf bis zu 750 Megawatt ausbauen. Die Photovoltaik will sie um 300 Megawatt aufstocken.

Kurier

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