
Der Stromverbrauch war in Österreich im April stabil. Die Stromerzeugung stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Gasabgabe an Endkunden war um fast 14 Prozent geringer als im sehr kalten Vergleichsmonat des Vorjahres, geht aus Daten der Regulierungsbehörde E-Control hervor. Gesunken sind auch die Importe sowohl von Gas als auch von Strom. Die Gasspeicher wurden stärker befüllt, die Entnahmen waren deutlich niedriger.
Insgesamt wurden im April mit 7,3 Terawattstunden (TWh) um 13,9 Prozent weniger Gas an die österreichischen Endkunden abgegeben. Die inländische Produktion (inkl. Einspeisung biogener Gase) stieg laut E-Control um 21,6 Prozent auf rund 0,5 TWh. Aus den Gasspeichern wurden 2,2 TWh entnommen, das waren um 62,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Demgegenüber wurde mit 7,8 TWh mehr als doppelt so viel Gas eingelagert. Die physikalischen Importe aus dem benachbarten Ausland sanken um 16 Prozent, die physikalischen Exporte um 40 Prozent. Daraus ergab sich für April 2022 ein Importsaldo von 12,6 TWh.
Der Inlandsstromverbrauch war mit einem minimalen Rückgang um 0,1 Prozent praktisch stabil. Die Stromerzeugung stieg um 9,6 Prozent auf 5,8 TWh. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) davon kam aus den Wasserkraftwerken, die um 20,7 Prozent mehr Strom erzeugten als im Vorjahresmonat. Die Laufkraftwerke produzierten bei einem Erzeugungskoeffizient von 0,88 um 11,6 Prozent mehr. Diese Steigerung ist laut E-Control allerdings auf die Verhältnisse des April 2021 zurückzuführen, in dem der Erzeugungskoeffizient mit 0,79 noch deutlicher unter dem langjährigen Mittel lag.
Die Speicherkraftwerke produzierten mit 1,1 TWh um rund 43 Prozent mehr, die Windkraftanlagen mit rund 0,7 TWh in etwa gleich viel wie im April des Vorjahres. Die Stromerzeugung aus kalorischen Kraftwerken sank um 8,8 Prozent. Die Wärmekraftwerke trugen mit 1,3 TWh rund 22 Prozent zur gesamten Stromerzeugung bei.
Die Stromimporte aus dem benachbarten Ausland sanken um 4,8 Prozent auf 2,2 TWh. Die physikalischen Stromexporte stiegen um rund ein Fünftel auf 1,8 TWh. Die Nettoimporte lagen um rund 51 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres.
APA