IG Windkraft fordert massiven Windenergie-Ausbau in Kärnten

9. Juni 2022, Klagenfurt
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Der Interessensvertretungsverein IG Windkraft hat seinen Plan für die Zukunft der Windkraft in Kärnten präsentiert: 140 Windräder könnten bis 2030 gebaut werden und 2 TWh Windstrom liefern. Der Geschäftsführer der IG Windkraft, Stefan Moidl, sagte am Donnerstag vor Journalisten: „Um die Windkraft in Kärnten wirklich nutzen zu können, müssen die untaugliche Sichtbarkeitsverordnung abgeschafft und ausreichend Zonen für die Windkraftnutzung ausgewiesen werden.“

Kärnten zähle zu den Vorreitern in der Energiewende in Österreich. 55 Prozent der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch in Österreich komme aus Kärnten, was es zum Spitzenreiter der Bundesländer mache. Das sei vor allem der Wasserkraft und der Biomasse-Nutzung zu verdanken. Was Windkraft betrifft, sei die Politik in Kärnten laut Moidl allerdings „schlecht beraten“. Die Rahmenbedingungen für den Windkraftausbau – allen voran die Sichtbarkeitsverordnung – seien Instrumente, „um Windkraft möglichst zu verhindern und teuer zu machen“, so Moidl. Die Sichtbarkeitsverordnung besagt unter anderem, dass Windräder aus einer Entfernung von 25 Kilometern nicht sichtbar sein dürfen.

Derzeit setze sich der Energieverbrauch in Kärnten zur Hälfte aus fossilen Energien, wie Erdgas und Kohle, zusammen. Die geforderten 140 Windräder würden genug Energie produzieren, um den durch Gas gedeckten Energieverbrauch zu ersetzen. Wasserkraftwerke und Photovoltaikanlagen würden insbesondere in den Sommermonaten alternative Energiequellen sein. Windenergie wiederum hätte laut Moidl den Vorteil, dass sie überwiegend im Winter produziert wird.

In der Steiermark, im Burgenland und in Niederösterreich wird am meisten Windenergie erzeugt. Im Gegensatz dazu sind in den westlichen Bundesländern derzeit keine Windräder in Betrieb. Salzburg befinde sich im Zonierungs- und Begutachtungsprozess. In Kärnten sollen heuer acht Windräder gebaut werden – zwei davon auf der Soboth und sechs im geplanten Windpark Steinberger Alpe. Das Potenzial für Windkraft wäre allerdings noch viel höher: Die bestehenden Windressourcen würden laut Moidl 400 Windkraftwerke zulassen.

APA

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