Ludwig: Fernwärme-Preiserhöhung noch nicht fix

13. Juni 2022, Fernwärme

Bürgermeister zeigt aber Verständnis für „betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten“

Energie. Er hat es in der Hand: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ist derjenige, der die von der stadteigenen Wien Energie beantragte Erhöhung des Fernwärme-Endkundenpreises um 92 Prozent absegnen muss. Im Gespräch mit dem KURIER sagte Ludwig nun, die Erhöhung sei noch nicht in Stein gemeißelt.

Gleichzeitig äußerte der Bürgermeister jedoch Verständnis für das Ansinnen: Dieses sei eine „Notwendigkeit, die sich aus der Betriebsführung ergibt“. Die Geschäftsführung müsse ihrer „Verantwortung im betriebswirtschaftlichen Sinn“ nachkommen.

Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebl hatte die annähernde Verdopplung des Preises angesichts explodierender Großhandelspreise am Mittwoch als alternativlos dargestellt.

Kommission am Zug

Bevor Ludwig entscheidet, ist noch die Preiskommission am Zug. Diese besteht neben Behördenvertretern aus je einem Gesandten von Arbeiter-, Wirtschafts- und Landwirtschaftskammer. Bindend ist die Entscheidung der Kommission jedoch nicht, am Ende entscheidet der Bürgermeister.

Einfach absagen kann er die Maßnahme aber nicht. Denn laut Gesetz müsste Ludwig nachweisen, dass die von der Wien Energie geforderte Preiserhöhung die internationale Preisentwicklung in einem „ungewöhnlichen Maße“ übersteigt. Dann könnte die Wien Energie diesen negativen Bescheid in weiterer Folge vor Gericht bekämpfen.

Bei der Opposition wie auch der Arbeiterkammer hatte die angekündigte Preiserhöhung für massive Kritik gesorgt.

KURIER Talk

Teuerungen: Das ausführliche TV-Interview mit Bürgermeister Michael Ludwig über Preiserhöhungen und Corona.

Freitag, 10. 6., um 13.30 Uhr auf schauTV, KURIER.at

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