Solarsparte bei Fronius nach Krise auf Überholspur

13. Juni 2022, Sattledt/Pettenbach

Das oö. Technologieunternehmen Fronius mit Sitz in Pettenbach (Bez. Kirchdorf) hat vor 30 Jahren als Vorreiter auf Sonnenenergie gesetzt – heute trägt die Solarsparte 53 Prozent zum Umsatz von einer knappen Milliarde Euro bei. Allein heuer investiert Fronius 187 Millionen Euro. Ein großer Teil davon fließt in den Ausbau der Kapazitäten für die Wechselrichterfertigung. Bis 2027 will man rund 400 Mitarbeiter im Forschungsbereich einstellen, die meisten in Österreich.

Fronius wurde 1945 als Ein-Mann-Betrieb gegründet, in den 1950ern begann man den Schweißtechnik-Zweig aufzubauen, mit dem Fronius lange Zeit assoziiert wurde. „Wir sind uns allerdings mehr und mehr wie Stromräuber vorgekommen“, erinnert sich Geschäftsführerin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, denn Schweißen benötigte damals extrem viel Energie. Also habe man erste Versuche mit Photovoltaik-Modulen gestartet, „das war die Geburtsstunde der Business Unit Solar Energy“.

Sei man anfangs noch oft als „grüne Spinner“ hingestellt worden, so habe die Solarsparte mittlerweile die Schweißtechnik überholt. Während der Solarkrise zwischen 2011 und 2013 habe man den Geschäftsbereich gerettet, indem man in besseren Zeiten angesparte Mittel in Forschung und Entwicklung investiert habe. „Eine Bank hätte uns diese Mittel vermutlich nicht zur Verfügung gestellt.“

„Wir bereiten uns strategisch auf das große Wachstum in Europa vor und investieren massiv“, so Martin Hackl, Marketing- und Vertriebsleiter der Solar Energy. Am Fertigungs- und Logistikstandort Sattledt etwa wird die Nutzfläche von derzeit 41.000 bis Ende Juli auf fast 70.000 Quadratmeter vergrößert. Besonderheit des Werks ist die laut Unternehmen größte Eisspeicher-Anlage in Europa. Sie nutzt die Kristallisationsenergie gefrierenden Wassers zum Heizen und Kühlen der Gebäude. Die neue Photovoltaik-Anlage soll den Bestand von 930 Kilowatt-Peak um ein weiteres Megawatt-Peak Leistung aufstocken und damit mehr als verdoppeln.

Fronius International beschäftigt mehr als 6.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit. Der Exportanteil beträgt 89 Prozent. 2021 setzte das Unternehmen 995 Mio. Euro (plus 17 Prozent gegenüber dem Jahr davor) um.

APA

Ähnliche Artikel weiterlesen

Gasfund in Molln – Weitere Tests nötig

25. März 2024, Molln
Alan Reingruber: "Brauchen mehr Details"
 - Wien, APA/GEORG HOCHMUTH

Baywa r.e. sieht zu langsamen Ausbau der Erneuerbaren

25. März 2024, München

Diesel in Deutschland künftig rein aus Abfallstoffen tankbar

22. März 2024, Berlin
Diesel bald auch nur aus Frittieröl & Co

Erste Umwidmung für größere Freiflächen-PV-Anlage in Linz vom Tisch

22. März 2024, Linz
Derzeit gibt es keine Mehrheit im Gemeinderat
 - Manston, APA/AFP