Illwerke/VKW zahlen Strombonus und 27 Mio. Sonderdividende

24. Juni 2022, Bregenz
Vorarlbergs Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink - Wien, APA/HANS KLAUS TECHT

Aus den Erträgen des Vorarlberger Energieversorgers Illwerke/VKW 2021 wird das Land Vorarlberg 54 Mio. Euro erhalten, davon 27 Mio. Euro als Sonderdividende. Die Mittel sollen für die Energiewende und die Versorgungssicherheit verwendet werden. Für Haushalte gibt es zudem einen Strombonus von 40 Euro, einkommensschwache Kunden erhalten 120 Euro. Der Betrag werde automatisch bei der nächsten Jahresrechnung berücksichtigt, hieß es nach der Aufsichtsratssitzung am Freitag.

„In diesen Strombonus fließen sechs Millionen Euro“, so Illwerke-Vorstand Helmut Mennel. Die 40 Euro entsprächen den monatlichen Energiekosten eines durchschnittlichen Haushalts. Zudem will das Unternehmen mit einer breit angelegten Energiesparaktion ab Herbst Kunden belohnen, die im Vergleich zur vorigen Jahresrechnung eine Einsparung erzielen. Diese sollen mit Bargeld belohnt werden. Die Reduktion des Verbrauchs sei eine wichtige Voraussetzung für die Energiewende.

„Ein Teil der Sonderdividende fließt in das umfangreiche Anti-Teuerungspaket, das wir diese Woche vorgestellt haben“, so Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP). Zudem wolle man damit Projekte in der Energieautonomie und Ökologisierung vorantreiben.

Investitionen in Wasserkraft, Photovoltaik und andere Erneuerbare seien dringlich, so Vorstand Christof Germann. Mit diesen Energieformen werde aber auch das Energiesystem volatiler. Die Illwerke/VKW trage maßgeblich dazu bei, dass trotz des steigenden Anteils an Erneuerbaren die Versorgungssicherheit gewährleistet bleibe. „Unsere Pumpspeicherkraftwerke sind in der Lage, die Schwankungen zwischen Erzeugung und Verbrauch flexibel auszugleichen“, so Vorstand Mennel. Regelenergie sei damit die höchstwertige Form von Strom und dementsprechend am Markt nachgefragt.

Den Großteil der Erträge in Höhe von rund 136 Mio. Euro (nach Steuern) sei am europäischen Regelenergiemarkt erzielt worden, sagte Germann. „Die Belieferung der Endkunden in Vorarlberg leistet derzeit keine positiven Ergebnisbeiträge“, so der Vorstand. In der Zukunft brauche man die finanzielle Kraft für Investitionen. Bis 2030 werde man rund zwei Mrd. Euro in Neubau und Erhalt der Anlagen investieren, das geplante Mammut-Kraftwerk Lünersee II mit einem Volumen von weiteren zwei Mrd. Euro nicht mitgerechnet. Die Illwerke/VKW verzeichneten im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 917 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote lag bei 73 Prozent.

APA

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