„Gasversorgung für Haushalte gesichert“

27. Juli 2022, Innsbruck

Tiwag-Vorstand Erich Entstrasser beruhigt in „Tirol Live“, Speicher sollten im Herbst voll mit Gas sein.

„Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, dürfte die Gasversorgung für Haushalte in Tirol im Winter gesichert sein“, beruhigt Tiwag-Vorstand Erich Entstrasser im Gespräch mit TT-Chefredakteur Alois Vahrner in „Tirol Live“. Haushalte seien in puncto Gasversorgung besonders geschützt. Anders sieht die Situation jedoch für Großkunden aus der Industrie aus. Wenn die Gasversorgung planmäßig funktioniere, werde es auch in der Industrie keine Engpässe geben, betont Entstrasser. Falls kein Gas mehr fließe, dann seien Engpässe aber durchaus möglich. Entstrasser geht jedoch da-
von aus, dass die Speicher in Tirol vor dem Winter gefüllt sind und es auch bei Industriebetrieben zu keinen Einschränkungen bzw. Abschaltungen kommen werde.

Beruhigt zeigte sich der Tiwag-Chef auch wegen der Solidaritätsbekundung des deutschen Wirtschaftsministers bei seinem Besuch in Österreich bei Energieministerin Leonore Gewessler. Der Grund: Tirol transportiert sein Erdgas über das deutsche Eck, wenn Deutschland Sicherheit gebe, dass dieses Gas auch weitergeleitet wird, sei dies wertvoll, so Entstrasser. Zudem erwartet er, dass die Speicher für Tirol spätestens bis November zu 80 bis 90 Prozent gefüllt sind. Zusammen mit den strategischen Gasreserven der Regierung sei die Versorgung Tirols dadurch im Winter gesichert.
Auch für Wirtschaft und Industrie sollte die Versorgung gesichert sein, zu viel hänge an einer Verknappung dran. „Es wird oft unterschätzt, dass so viel dranhängt, da geht es um Betriebe, Vorlieferanten, Arbeitsplätze, nicht nur die Produktion.“ Weder die Tiwag noch die Landesregierung seien jedoch bei einem Gasengpass zuständig. In welcher Reihenfolge und in welchem Ausmaß einzelne Betriebe abgeschaltet werden, liege bei Energieministerin Gewessler. Gespräche mit Unternehmen würden derzeit gerade geführt.

Entstrasser empfiehlt aber trotzdem, Energie, so weit möglich, einzusparen. Etwa die Heizung etwas weniger hochdrehen und weniger Auto fahren. Denn: „Heizung und Verkehr verbrauchen viel Energie.“
Bei einer derzeitigen Verachtfachung des Gaspreises garantiert die Tiwag derzeit noch keine Preiserhöhungen für Kunden, ab 1. Juni 2023 (Strom) und ab 1. Juli 2023 dürfte es teurer werden.

Tiroler Tageszeitung