BDI-Präsident befürchtet niedriges Wirtschaftswachstum

9. August 2022, München
Der deutsche Industriepräsident Siegfried Russwurm - Berlin, APA/dpa

Der deutsche Industriepräsident Siegfried Russwurm sieht das Wirtschaftswachstum in Deutschland stärker in Gefahr als im Juni erwartet. Damals ging der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) nur noch von 1,5 Prozent Wachstum für die Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr aus. „Aber wir haben damals schon gesagt, dass ein Wachstum von 1,5 Prozent nur erreicht werden könne, wenn alles gut gehe. Das wird zunehmend schwieriger“, so Russwurm zur Deutschen Presse-Agentur.

Zu Jahresbeginn, also vor Beginn des Ukraine-Kriegs, war der BDI noch von einem Plus um etwa 3,5 Prozent ausgegangen. „Das hängt nicht nur an den Gaspreisen“, sagte Russwurm mit Blick auf die stark ansteigenden Preise. „Es gibt weitere Risikofaktoren.“ Der BDI-Chef nannte die deutliche Zinserhöhung in den USA und deren Folgen für die Konjunkturentwicklung im größten deutschen Exportmarkt sowie das schwache Wirtschaftswachstum in China.

„Die Menschen bereiten sich darauf vor, deutlich höhere Strom- und Gaspreise bezahlen zu müssen, und halten das Geld zusammen“, stellte Russwurm fest. „Der Staat wird nicht alle Preissteigerungen ausgleichen können.“

Russwurm rechnet wegen der Drosselung russischer Gaslieferungen mit immensen Mehrkosten. Lange Zeit lag der Gaspreis bei weniger als 20 Euro pro Megawattstunde. Aktuell müssen Unternehmen für Ersatzmengen für russisches Gas rund zehn Mal so viel zahlen.

APA/dpa

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