Hohe Energiepreise belasten E.ON weiterhin

10. August 2022, Essen
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Der deutsche Energiekonzern E.ON ist weiter stark von den hohen Strompreisen beeinflusst. Diese sorgen für positivere Erwartungen im Nicht-Kerngeschäft, sowie hohe Umsätze auf Konzernebene, drücken aber auch aufs operative Ergebnis. Anders als im Auftaktquartal konnte E.ON nun bereits einen Teil seiner gestiegenen Kosten an die Kunden weitergeben. Im Ergebnis werde dies jedoch erst vollständig in der zweiten Hälfte des Jahres sichtbar werden, teilte der Dax-Konzern mit.

Konzernchef Leonhard Birnbaum nannte es am Mittwoch in essen insgesamt „ein solides Halbjahresergebnis“. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging um 15 Prozent zurück auf 4,1 Milliarden Euro, zumal der Vorjahreszeitraum von positiven Sondereffekten beeinflusst war. Der bereinigte Konzernüberschuss sank um ein Fünftel auf 1,4 Milliarden Euro. In seinen Kerngeschäftsfeldern bestätigte E.ON seine Jahresprognose. Im Nicht-Kerngeschäft erwartet das Management dank der gestiegenen Energiepreise jetzt 200 Millionen Euro mehr und hob die Spanne für das bereinigte operative Ergebnis auf 0,8 bis 1 Milliarde Euro.

In dem Bereich bündelt E.ON den Rückbau der deutschen Kernkraftwerke, die von der Einheit Preussenelektra gesteuert werden, sowie das Erzeugungsgeschäft in der Türkei.

AKW-Laufzeiten

E.ON hat nach eigenen Angaben bisher keine Planungen für eine Verlängerung der Laufzeit seines Atomkraftwerks Isar 2 in Bayern gemacht. „Wir haben keine Planung für einen Weiterbetrieb in welcher Art auch immer. Wir kennen auch die Rahmenbedingungen eines solchen Weiterbetriebs nicht“, sagte Vorstandschef Leonhard Birnbaum am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

„Wir haben dazu keine Zahlen. Wir haben auch keine Rechnungen gemacht.“ Der Konzern hatte zuvor erklärt zu Gesprächen bereit zu sein, sollte die deutsche Regierung zu einer Neubewertung der AKW-Laufzeiten kommen. Bisher ist vorgesehen, dass in Deutschland die drei letzten Meiler, darunter Isar 2, Ende des Jahres stillgelegt werden.

APA/dpa-AFX

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