OPEC senkt Ausblick für globale Wirtschaft und Ölnachfrage

11. August 2022, Wien

Der weltweite Bedarf an Erdöl wird laut der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) heuer etwas geringer ausfallen als erwartet. Die OPEC geht in ihrem jüngsten Marktbericht davon aus, dass die Weltwirtschaft dieses Jahr nur um 3,1 Prozent wachsen wird. Damit hat die OPEC ihre Prognose vom Vormonat um 0,4 Prozentpunkte herabgesetzt. Abwärtsrisiken bleiben bestehen. Bei den Raffineriemargen – wichtig für die Preise von Benzin und Diesel – gab es eine Trendwende.

Die Abwärtsrisiken ergeben sich aus den anhaltenden geopolitischen Spannungen, der fortgesetzten Pandemie, anhaltenden Problemen in der Lieferkette und der steigenden Inflation. Hinzu kommt die Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken in den USA, dem Vereinigten Königreich, Japan und der Eurozone. Die tägliche Nachfrage nach Rohöl werde im Jahresschnitt 100 Millionen Barrel (je 159 Liter) statt der zuvor prognostizierten 100,3 Millionen Barrel erreichen, hieß es in dem Bericht am Donnerstag.

Eine Trendwende verzeichnete die OPEC auch bei den Raffineriemargen. Nachdem diese im Juni auf Rekordniveau geklettert waren, sind sie bereits im Juli deutlich gesunken. Die OPEC verweist hier auf einen saisonbedingten Rückgang der Nachfrage nach US-Produkten und steigende Verarbeitungsraten in den Raffinerien in Europa und Asien.

Die Nachfrage-Prognose für nächstes Jahr blieb unverändert bei 102,7 Millionen Barrel pro Tag.

Die von Saudi-Arabien dominierte OPEC und ihre von Russland angeführten Partnerländer beeinflussen als OPEC+ maßgeblich den Markt. Die Allianz beschloss vorige Woche, ihre Produktionsziele für den Herbst vorerst nur minimal anzuheben. Damit lehnte die OPEC+ US-Forderungen nach deutlich mehr Öl ab.

APA/dpa