EU-Länder dämpfen Energiepreis-Explosion mit Staatshilfen

16. August 2022, Wien/EU-weit
Energiepreise - Staaten greifen ein - Pokrent, APA/dpa

Auf den starken Anstieg der Energiepreise haben viele Regierungen in Europa mit Entlastungsmaßnahmen für Haushalte und Unternehmen reagiert: Neben Steuererleichterungen und Hilfszahlungen haben etliche Länder auch die Energiepreise reguliert und einige sogar „Übergewinne“ von Energieunternehmen mit Sondersteuern abgeschöpft. Gemessen an der Wirtschaftsleistung gehört Österreich zu den Ländern mit den höchsten Unterstützungen, hat der Brüsseler Thinktank Bruegel errechnet.

Demnach machen die Staatshilfen zur Abfederung der hohen Energiepreise in Österreich in Summe 9,1 Mrd. Euro aus, das entspricht 2,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Mehr Geld nehmen nur die großen europäischen Volkswirtschaften Deutschland (60,2 Mrd. Euro, 1,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes), Italien (49,5 Mrd. Euro, 2,8 Prozent des BIP), Frankreich 44,7 Mrd. Euro, 1,8 Prozent) und Spanien (27,3 Mrd. Euro, 2,3 Prozent) in die Hand), um Unternehmen und Haushalten das Leben angesichts der teuren Energie erträglicher zu machen.

Die höchsten Staatshilfen gemessen am BIP bekommen Haushalte und Unternehmen in Griechenland (3,7 Prozent), Litauen (3,6 Prozent), Italien (2,8 Prozent), Tschechien (2,5 Prozent), Spanien und Österreich (jeweils 2,3 Prozent).

Die gängigsten Entlastungsmaßnahmen sind Steuererleichterungen und Unterstützungszahlungen. Etliche Länder – Belgien, Bulgarien, Estland, Frankreich, Ungarn, Polen, Portugal, Rumänien und Spanien – haben sich für Preisregulierungen entschieden. Einige wollen angesichts der oft als ungerecht empfundenen hohen Gewinne der Energieversorger diese sogenannten „Übergewinne“ durch Sondersteuern abschöpfen und so die kochenden Volksseelen abkühlen – das sind Bulgarien, Italien, Rumänien und Spanien. Diskutiert wird eine Abschöpfung der hohen Gewinne nicht nur in Österreich, sondern z.B. auch in Deutschland oder Slowenien.

APA

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