Das Gas-Transportunternehmen Open Grid Europe (OGE) bereitet sich auf die Anbindung eines weiteren LNG-Terminals in Wilhelmshaven vor. Dieses zweite Terminal für die Anlandung von Flüssigerdgas werde derzeit diskutiert, sagte der Sprecher der OGE-Geschäftsführung, Jörg Bergmann, am Dienstag in Essen. Die vor dem Baubeginn stehende, 26 Kilometer lange Gasleitung zwischen Deutschlands erstem LNG-Terminal könnte dafür verlängert werden, sagte Bergmann.
Bei einem Baustart in den nächsten Wochen könnte die Verlängerung nach seinen Worten bereits im Herbst 2023 fertig sein. Ein zweites Terminal für Wilhelmshaven erhofft sich unter anderem Niedersachsens Energieminister Olaf Lies (SPD).
Zu der WAL genannten „Wilhelmshavener Anschlussleitung“ zwischen dem europäischen Ferngasnetz und dem ersten LNG-Terminal Deutschlands sagte Bergmann: „Wir erwarten in den nächsten Tagen den Planfeststellungsbeschluss.“ Man werde dann unmittelbar mit den Verlegetätigkeiten beginnen. Noch heuer solle die Leitung in Betrieb genommen werden.
„Wir arbeiten mit doppelt so vielen Leuten wie eigentlich üblich“, sagte Bergmann weiter. „Dafür bleiben andere Sachen bei uns liegen.“ Man habe die volle Unterstützung der Politik und der Behörden. So werde bei Anträgen noch am Tag des Eingangs mit der Bearbeitung begonnen. Unterstützung erfahre man auch durch die Bevölkerung und die Eigentümer der Grundstücke, durch die die WAL laufen solle. Die Baukosten bezifferte Bergmann auf rund 200 Millionen Euro.
OGE ist Deutschlands größter Gas-Fernleitungsnetzbetreiber. Das Leitungsnetz des in Essen beheimateten Unternehmens umfasst rund 12.000 Kilometer. Gesellschafter sind vier Finanzinvestoren. OGE hat rund 1.500 Beschäftigte.
APA/dpa