Mikrowindturbinen an Europabrücke sorgen für nachhaltige Energie

24. August 2022, Innsbruck/Wien
Die Europabrücke - autofrei - Innsbruck, APA/DÉNES SZÉCHÉNYI

Acht an den Pfeilern der Europabrücke auf 140 Metern Höhe angebrachte Mikrowindturbinen sollen ab Oktober nachhaltige Energie erzeugen. Bei dem europaweit einzigartigen Mikrowind-Projekt, das von der ASFINAG und dem Berliner Unternehmen MOWEA abgewickelt wird, soll künftig etwa die Mautstation in Patsch mit grünem Strom versorgt werden. „Diese Innovation erleichtert uns jedenfalls unseren Weg zur Energie-Autarkie im Jahr 2030“, sagte dazu ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl.

Um dieses Ziel zu erreichen fange man aktuell bei der größten ASFINAG-Brücke an, betonte Hufnagl am Mittwoch bei einer Pressekonferenz an der Europabrücke. „Es gibt aufgrund der Gegebenheiten vor Ort schlicht keinen besseren Ort dafür“, fügte er hinzu. Das Potenzial dieser technischen Innovation sei jedenfalls enorm: „Alle 5.800 ASFINAG-Brücken eignen sich theoretisch für die Mikrowindturbinen der Firma MOWEA“. Insgesamt könne man dann geschätzte 50.000 bis 70.000 Kilowattstunden im Jahr an nachhaltigem Strom erzeugen, so Hufnagl.

Neben dem Nachhaltigkeitsgedanken habe das Modell der MOWEA-Windenergiesysteme einen weiteren entscheidenden Vorteil, strich Robert Johnen, Managing Partner bei MOWEA, zudem heraus. „Wir integrieren unsere Turbinen bevorzugt in bereits vorhandene Infrastruktur, müssen also keine zusätzlichen Masten oder ähnliches installieren“, so Johnen. Die Europabrücke eigne sich jedenfalls sehr gut um zu beweisen, dass die Systeme bestens funktionierten, sagte er. Erhobene Winddaten stimmten ihn für dieses Pilotprojekt überaus zuversichtlich.

Ab Oktober wird jedenfalls der Beweis angetreten. „In den nächsten Wochen werden Industriekletterer die Turbinen anbringen“, hielt Hufnagl fest. In das Projekt habe man insgesamt rund 60.000 Euro investiert, was sowohl die Kosten der Turbinen selbst als auch die Tests und die Zertifizierungen umfasse, so Hufnagl. Ab Oktober könne man dann rund 4.800 Kilowattstunden an Strom erzeugen, betonte der ASFINAG-Vorstand.

APA