
Für IHS-Direktor Klaus Neusser sind bei den Finanzproblemen der Wien Energie noch viele Fragen offen. Dass andere Energieversorger in eine ähnliche Schieflage kommen könnten sei ihm derzeit nicht bekannt. So habe der Verbund zuletzt hohe Gewinne verkündet, da könne wohl keine Bedrohungssituation vorliegen. Und wie auch die Tiwag sei der Verbund durch den hohen Anteil an Strom aus Wasserkraft in einer „komfortablen Situation“, sagte Neusser im „ORFIII Sommer(nach)Gespräch“.
Dass Energieversorger Termingeschäfte abwickeln, sei durchaus üblich. Insbesondere für das erste Quartal des jeweiligen Jahres, weil hier typischerweise Engpässe herrschen würden. „Und das ist natürlich ein Spekulationsgeschäft, weil das in der Zukunft liegt“, so Neusser Montagabend. Wie viel nun von den gestern von Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) geforderten sechs Milliarden Euro an Sicherheiten wirklich benötigt würden, sei noch unklar.
Ob man von einer drohenden „Pleite“ der Wien Energie sprechen könne? Es gehe hier um Garantien, die schlagend werden könnten, aber nicht müssen, so Neusser. „Dazu fehlt uns einfach jetzt das Detailwissen“.
Die Gefahr, dass die Kinderzimmer im heurigen Winter kalt bleiben könnten, wie die Grüne Klubobfrau Sigrid Maurer gewarnt hatte, sieht Neusser nicht. Schließlich habe die Politik klargestellt, dass Wohnungen und Häuser Gas noch vor Industrie und Handel bekommen würden.
APA