
EU-Industriekommissar Thierry Breton hat die EU-Staaten aufgefordert, alles zu tun, um die europaweite Energieversorgung sicherzustellen. Breton will die Entscheidung des deutschen Wirtschaftsministers Robert Habeck nicht kommentieren, zwei der drei noch laufenden Atomkraftwerke ab Jahresende bis Mitte April in Reserve zu nehmen. „Es ist ein Thema der Solidarität“, betonte Breton aber mit Blick auf die grenzüberschreitenden Stromlieferungen.
„Jedes Land sollte alles tun, was möglich ist.“ Breton hatte sich früher bereits für verlängerte Laufzeiten der AKWs ausgesprochen. Frankreich setzt traditionell stark auf Atomkraft. Aktuell sind viele Meiler dort aber wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet, und Frankreich bezieht Strom aus Deutschland.
Zurückhaltend äußerte sich Breton zu dem Projekt einer Gas-Pipeline von Spanien durch Frankreich, um das Land an das europäische Netz anzuschließen. „Es ist unklar, ob das Projekt wirtschaftlich ist“, sagte der französische Kommissar in Berlin. Spanien und Deutschland unterstützen den Bau einer Pipeline, die zunächst Flüssiggas, später aber auch Wasserstoff von der iberischen Halbinsel nach Mitteleuropa liefern könnte. Frankreich lehnt den Bau ab.
APA/ag