Australischer Konzern steigt aus Frackingprojekt aus

19. September 2022, Sydney

Das australische Unternehmen Origin Energy steigt aus einem von Umweltgruppen und Einheimischen stark kritisierten Frackingprojekt aus. Der Konzern, einer der größten Energieproduzenten des Landes, verkaufte seine Anteile an dem Projekt im Beetaloo Becken im Verwaltungsgebiet Northern Territory an das örtliche Gasunternehmen Tamboran Resources. Origin Energy erwarte einen Verlust von umgerechnet bis zu 60 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Im Beetaloo Becken soll Gas und Öl per Fracking gewonnen werden; dabei werden die in Erdschichten enthaltenen fossilen Brennstoffe mit Chemikalien und Druck extrahiert. Der Chef von Origin Energy, Frank Calabria, erklärte, die Rückzugsentscheidung zeige die Entschlossenheit des Unternehmens, auf grüne Energien umzusteuern. Sie „ermöglicht größere Flexibilität, unser Kapital hin zu unseren Prioritäten zu lenken, sauberere Energien und Kundenlösungen anzubieten“. Der Vertrag mit Tamboran Resources erlaubt es Origin dennoch, Gas aus dem Beetaloo Becken zu kaufen.

Die Entscheidung, das Projekt zu verkaufen, anstatt es abzubauen, wurde laut „Financial Times“ von Aktionärsaktivisten kritisiert. „Das ist nur weiteres Greenwashing. Divestment ist keine Lösung, um die Emissionen in der realen Welt zu reduzieren. Mit dem Divestment wird die heiße Kartoffel einfach an den nächsten Vermögensinhaber weitergereicht,“ sagte Harriet Kater, Leiterin der Klimaabteilung des Australasian Centre for Corporate Responsibility in einem Online-Artikel der „Financial Times“ am Montag.

Noch im April hatte Origin Energy versichert, das Frackingprojekt weiterzuverfolgen. Grund war damals die Zusicherung, dass die Anteile des russischen Oligarchen Viktor Wekselberg an dem Projekt nicht unter die Sanktionen gegen reiche Russen wegen des Ukraine-Kriegs fallen.

APA/ag

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